Wir sind alle recht gut ausgerüstet, aber heute Nacht war es so kalt, dass es fast unmenschlich erscheint, sich aus den mühsam angewärmten Schlafsäcken, Zelten und sonstig kuschligem Zubehör zu schälen. Doch wir sind in Afrika, unhaltbare Frühaufsteher mit unstillbarer Neugier, drückender Blase und ordentlich Tagesstrecke vor uns. Sie war toll, diese frostklare, einsame Nacht, begleitet von Schakalgeheul und vielen anderen Geräuschen, aber wir wollen weiter. Unser heutiges Ziel ist der KTP, genauer die Mabuasehube Section und da liegt noch einiges an Strecke vor uns. Genauer: Sandpad mit ordentlich Trockengras zwischen den Reifen.


Gegen Mittag dann erreichen wir Hukuntsi, sozusagen das Tor zum KPT, tanken nochmal auf, lassen die Zivilisation samt der letzten Meter Teerstraße hinter uns und biegen auf die Tiefsandstrecke, die uns 140 km später durchgeschüttelt und verstaubt am Mabuasehube Gate wieder ausspuckt. Rasch sind die üblichen Formalitäten erledigt und wir kommen am sehr späten Nachmittag endlich auf unserer gebuchten Campsite an der Monamodi Pan an. Dort aber hat sich leider schon eine Gruppe lärmender Südafrikaner breit gemacht und den obligatorischen Ausrüstungswahnsinn überall verteilt. Sie erklären uns gespielt-bedauernd, sie hätten auch eine Buchung für diesen Platz. Schuld an dieser angeblichen Doppelbuchung seien die Schwarzen, die die Reservierungen handlen, erklären sie uns. Schon recht, ihr Burengschwerl, denken wir uns und ziehen einfach auf die zweite Campsite, die allerdings weder Klo noch Dusche zu bieten hat. Und komisch, dort steht noch niemand...

Bild 1 © Louis
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