Dienstag, 19. September 2017

27. September 2015, Kibale Forest NP > Queen Elizabeth NP, Mweya Campsite

Wir hatten so sehr auf eine regenfreie Nacht gehofft, doch das war uns leider nicht vergönnt. Immer wieder prasselten Schauer auf unsere Zeltplane herab und jetzt, zu früher Stunde, als wir aus unseren Zelten robben, nieselt es immer noch leicht. Zwar beruhigt sich das Wetter während des Frühstücks, sodass wir wenigstens ohne Regenschutz packen können, aber die Zelte und das Gazebo sind natürlich triefend nass und voller Schlamm. So gut es eben geht, reinigen wir unser Equipment, bevor wir es in die Säcke stecken und dann aufs Dach verfrachten. Puh, sind die Dinger schwer! Die nassen Zelte sind jedoch im Moment unsere geringste Sorge. Vielmehr sehen wir unserer Fahrt nach Fort Portal mit sehr gemischten Gefühlen entgegen, denn es hat sicher nicht nur hier geregnet. Und auf uns wartet abermals die schmierige Piste...

Weg aus dem Kibale
Noch geht die Straße
Hier gehts irgendwo runter!










Angespannt verlassen wir also das Gelände der Forest Lodge und mäandern durch den feuchten Dschungel, wo die Straße ja schon bei der Herfahrt relativ griffig war. Als wir dann offeneres Gebiet erreichen, verändert sich die Konsistenz der Erde und es wird schon wieder leicht seifig. Noch aber ist das Gott sei Dank kein Problem. Und wir wollen heute auch keines haben! Nach kurzer Absprache mit Annette beschließen wir deshalb folgendes: bald müsste die Abzweigung zur angeblich vorhandenen Umfahrung kommen und diese werden wir einfach mal antesten. Wohlgemut düsen wir weiter und erreichen alsbald die von einem der Ranger gestern beschriebene Örtlichkeit, von der aus die Ausweichpiste abzweigen soll. Doch ganz so leicht, wie von dem Parkangestellten geschildert, ist besagter Abzweig nicht zu finden und wir verfahren uns mehrfach, bevor wir letztendlich doch auf die verheißene Straße stoßen. Sagte ich gerade Straße? Wir stehen am Rande einer Hügelkette, unter uns breitet sich ein kleines Dorf aus und rechts von uns wächst ein recht markanter Baum. Genau wie der Mann gesagt hatte. Doch das, was da schräg den Hügel ins Dorf hinab führt, ist keine Straße, sondern eher ein ausgewaschener Trampelpfad! „Die ersten Meter sind etwas holperig, dann aber wird es schnell besser!“ Immer noch haben wir die Worte des Rangers in den Ohren, als Jochen, mit Heinz und mir an Bord, vorsichtig seinen Wagen auf die Feldpiste lenkt. Annette wartet vorsichtshalber – und das ist eine richtig gute Entscheidung: die ersten Meter sind holperig, ja, aber danach wird es noch schlimmer! Furchen, in denen ein Mensch bis zum halben Oberschenkel versinken würde, tun sich vor uns auf, schmale, schlammige Erdstege verbinden die Auswaschungen miteinander und die rechte Reifenspur entfernt sich höhentechnisch immer weiter von der linken, sodass wir schließlich extreme Schräglage haben und auf schmierigen Erdrippen umherrutschen, immer in der Gefahr, in eine der tiefen Furchen abzugleiten. Heinz und mir wird ganz anders. Doch auch Jochen verkrampft sich zusehends und zieht schließlich die Notbremse. „Wir müssen zurück, das geht gar nicht!“ Aber wie kommen wir zurück? Umdrehen ist unmöglich. So bleibt uns nichts anderes übrig, als den bereits gefahrenen halben Kilometer im Rückwärtsgang wieder nach oben zu ackern und zu hoffen, nicht in eine der Furchen abzugleiten. Zentimeter für Zentimeter arbeitet sich Jochen nach oben, schnauft und stöhnt vor Anspannung, wir hingegen krallen uns in den Sitzen fest und versuchen ihn so gut wie möglich zu unterstützen, indem wir die Spur im Auge behalten und ihn dirigieren. Unendlich langsam kommen wir voran, noch langsamer will die Zeit vergehen, aber dann haben wir es endlich geschafft. Puh, unfallfrei und unversehrt, was fast an ein Wunder grenzt, rangieren wir uns neben Annettes Wagen ein und steigen erst mal aus, um tief durchzuatmen. 


Kirchenbau oder Sanierung?
Fast wie unsere
„Umfahrung“...
Unser Horrorabschnitt









„Und, ist die Piste befahrbar?“, fragt Annette, die unseren Höllentrip nach unten und wieder rauf nicht beobachten konnte, da sich das Drama hinter einem sichtverdeckenden Hügel abgespielt hatte. „Nein“, grunzt, Jochen, „no way! Und seid froh, dass ihr das nicht mit anschauen musstet!“ „So schlimm?“ „Schlimmer!!!“ Damit ist das Thema für Jochen abgehakt. Nach dieser teuflischen Rutscherei sehen wir Drei natürlich die nun wahrscheinlich bevorstehende Schlitterpartie nach Fort Portal auf der Normalpiste mit völlig anderen Augen. Annette jedoch, die unseren Katastrophenabstecher nicht miterlebt hatte, rutscht das Herz in die Hose. Mit einem verzweifelten, schicksalsergebenen Aufseufzen setzt sie sich wieder hinters Steuer und folgt uns, hinaus auf die Hauptroute. Eine Viertelstunde später tauchen einige Landschaftsmarker auf, die uns signalisieren, dass hinter der nächsten Kurve der Schmierseifenabschnitt beginnt. Mit deutlich reduziertem Tempo tasten wir uns an besagte Stelle heran, fahren die ersten Meter bergab und beginnen dann kurz zu zweifeln: die Piste ist nass, aber viel griffiger als noch vor zwei Tagen. Ist das wirklich die Passage? Ja, sie ist es. Doch während der vergangenen Tage müssen die Straßenbauer Unmengen sandiger Erde ausgebracht haben und die bewirkt tatsächlich, dass der Streckenabschnitt ohne jegliches Schlittern zu befahren ist! Meine Güte, wenn wir das gewusst hätten!

Planschen
am Rande der Straße
Fast wie eine Autobahn...
Der Teer hat uns wieder










Erleichterung macht sich bei allen Beteiligten breit und so erreichen wir bald darauf entspannt Fort Portal und die Teerstraße, die wir am liebsten küssen würden. Das tun wir natürlich nicht, sind aber trotzdem froh, dass uns das schwarze Band heute den ganzen restlichen Tag begleiten wird und somit wahrscheinlich keine weiteren Schmierseifen-Intermezzi bevorstehen. Hah, wie schön so eine lange Autofahrt sein kann! Diese Tatsache ist aber sicher nicht nur dem Teerbelag geschuldet, auch die Landschaft trägt einen Gutteil dazu bei. Die heutige Route führt uns nämlich am Fuße des Ruwenzori Massivs entlang. Immer wieder, wenn die Wolken es gut mit uns meinen, können wir Blicke auf die teilweise um die 5000 Meter hohen Gipfel erhaschen. Die Luft, die bei den Fenstern hereinströmt, ist relativ kühl und wir können uns lebhaft vorstellen, wie rau und harsch das Klima dort oben auf den Gipfeln sein muss. Der Ebene entlang des Ruwenzori-Massivs jedoch scheint der kühle Odem der Berge zu bekommen, denn hier floriert die Landwirtschaft. Sobald man sich einem Ort nähert, bekommt man alle paar Meter frisches Obst und Gemüse angeboten, das in den verlockensten Farben in Eimern, Kisten, Körben und auf kleinen Verkaufstischen präsentiert wird. Wir können dieser üppigen Verlockung natürlich nicht widerstehen und decken uns mit köstlichen Minibananen und leuchtend roten Tomaten ein. Die Paradiesäpfel verwahren wir sicher in unserem Laderaum, die Bananen jedoch fallen sofort unseren Gelüsten zum Opfer. Ach, wie süß und aromatisch sie sind! Schade, dass man so etwas Deliziöses bei uns zuhause nie oder nur sehr selten bekommt...

Auch Teer mit Schlaglöchern
kann schön sein!
Unterwegs zum QENP
Hinter den Wolken:
das Ruwenzori-Massiv











Unterwegs
Unterwegs
Hier gedeiht alles









Fingerleckend und schmatzend haben wir gerade die Distrikthauptstadt Kasese hinter uns gebracht und die letzte Banane vertilgt, als ein Schild eine geografische Besonderheit ankündigt: in Kürze werden wir den Äquator überqueren und von der Nordhalbkugel auf die südliche wechseln; ein Denkmal in Form einer Skulptur soll diese Stelle markieren. Gespannt steuern wir auf diesen Punkt zu und erwarten – natürlich nichts, zumindest nichts außergewöhnliches. Und so ist es auch. Neben einer stinknormalen Teerstraße (ist nicht böse gemeint, liebe geteerte Straße) steht eine etwas bröckelige, ringförmige Beton-Skulptur, angeblich exakt auf dem Äquator und je ein Parkstreifen rechts und links der Fahrbahn ermöglicht es dem geneigten Touristen, hier gefahrlos anhalten zu können. Selbstverständlich stoppen auch wir, irgendwie ist es ja doch etwas Besonderes, das man sich nicht entgehen lassen sollte, und sei es nur, um ein obligatorisches Dokumentationsfoto zu schießen. Wir passieren also die Skulptur, scheren auf die dahinterliegende Parkbucht aus und haben noch nicht mal die Sicherheitsgurte gelöst, als wir etwas erblicken, was uns sehr amüsiert. Schräg gegenüber, am Rande der anderen Fahrbahnseite, schreitet ein sehr stattliches Pavianmännchen aus dem Gebüsch. Extrem angelegentlich klettert es auf einen steinernen Straßenpfosten, setzt sich dort hin, senkt den Kopf, als würde es sein Bein betrachten, in Wahrheit aber lässt es uns nicht aus den Augen. Ein schlaues Tier, dieser Wächter des Äquators! Es ist ziemlich klar, dass hier wohl fast jeder Tourist anhält, um sich kurz die Füße zu vertreten, ein Foto zu machen oder einfach nur einen Fuß direkt auf den Äquator zu setzen. Und viele dieser Anhalter vergessen in ihrer freudigen Erregung sicher, die Fenster und Türen ihrer Gefährte zu schließen. Das weiß der Pavianmann aus Erfahrung, weshalb er wohl sofort auf der Bildfläche erscheint, sobald er ein Auto anhalten hört. Und wir haben vernehmlich angehalten; die Bremsen des grünen Land Rovers nämlich quietschen wie das verrostete Brückentor einer alten Ritterburg. Entsprechend erwartungsvoll beobachtet uns der diebische Primat nun, lugt unauffällig unter seinen Brauenwülsten zu uns rüber, als wir aus den Autos klettern. Fröhlich winken wir ihm zu, schließen die Türen mit einem lauten Rumms und gehen, bewaffnet mit unseren Kameras, zum Äquator-Monument, unsererseits den Pavian nicht aus den Augen verlierend. 


Ihr seht mich?
Kann nicht sein! Oder?
Mhmm, geh ich halt...










Und seine Reaktion ist faszinierend. Sie zeigt, wie nahe wir Menschen mit den Primaten verwandt sind, wie ähnlich wir im Falle eines Falles agieren: der Pavian registriert, dass wir ihn wahrgenommen haben, ist offensichtlich verärgert darüber, will sich jedoch nichts anmerken lassen. Er dreht sich auf seinem Pfosten, gerade so, als hätte er uns nicht gesehen, kratzt sich den Bauch, während sein Blick gen Himmel geht, puhlt in einer ablenkenden Übersprungshandlung an seinen Zehen herum und hüpft erst dann von seiner Säule, als er uns abgelenkt wähnt. Betont angelegentlich überquert er die Straße, schlendert in Richtung unserer Autos, hüpft wie zum Trotz kurz auf Annettes Landy, dreht aber sofort wieder ab, als wir ihm abermals zu verstehen geben, dass wir ihn im Blick haben. Für einen kurzen Moment lässt er sich auf der linken Fahrspur nieder, kratzt sich am Oberarm und verschwindet dann gemächlich in der Botanik. Könnte er pfeifen, er würde es tun... Wie ein Mensch, der sich ertappt fühlt und totales Desinteresse und reinste Unschuld heuchelt, der uns aber zeigen musste, dass er könnte, wenn er nur gewollt hätte.

Wie Menschen, wie reisende Menschen, tun auch wir, was von uns erwartet wird: wir fotografieren uns in verschiedenen Konstellationen im Äquator-Ringel, versuchen das Besondere der Situation in uns aufzunehmen und machen uns schließlich, nach getaner Arbeit wieder auf den Weg, natürlich nicht ohne dem frustrierten Pavian, der immer noch halb versteckt und beobachtend im Gebüsch sitzt, freundlich zuzuwinken. Sicher werden bald neue Menschen kommen, die unvorsichtiger sind als wir und die kannst du dann beklauen!

Unbemannter Kringel
Der Kringel und ich
Drei Männer...










Grinsend nehmen wir die nächsten Kilometer in Angriff und erreichen wenig später das Main Gate des Queen Elizabeth Nationalparks, wo wir unsere Autos parken, um uns anzumelden. Annette und Jochen verschwinden zur Erledigung des Papierkrams im Office, wir anderen sehen uns derweil ein wenig um, studieren die Karten des Parks, bewundern ein Bronze-Relief des Parkareals, gehen aufs Klo und harren der Dinge. Nach einer ganzen Weile stoßen Jochen und Annette wieder zu uns – wir sind angemeldet, doch weitere Formalitäten müssen am nächsten Gate erledigt werden und dann müssen wir uns nochmal im Office auf der Mweya-Peninsula melden, um den Rest über die Bühne zu kriegen. Na ja, warum einfach, wenn es auch umständlich geht...

Da gehts rein!
Am ersten Gate
Ruwenzori-Ahnung










Wir schlichten uns also wieder in unsere Autos, verlassen das Crater Gate und machen uns auf den Weg zum Kasenyi Gate. Es sind nur 9 Kilometer bis dorthin, aber da wir uns ja schon mitten im Park befinden, gibt natürlich auch auf dieser Strecke schon einiges zu sehen. Der erste Stopp erfolgt zum Beispiel bereits nach wenigen hundert Metern, denn von hier hat man einen wunderschönen Blick auf einen Kratersee, den nordöstlichsten einer ganzen Kraterlandschaft. Diese Ecke des Parks hatte ich vorher, am ersten Gate schon mit Augen und Fingern auf einem bronzenen Relief bewundert und mir sehr gewünscht, mehr davon zu sehen zu bekommen. Ich bin stets höchst fasziniert von solchen Oberflächenstrukturen; da es einem aber selten vergönnt ist, sie aus der Luft, der für mich reizvollsten Perspektive betrachten zu können, hat mir bereits das Relief viel Freude bereitet – quasi wie ein Flug im Kleinen. Doch jetzt hier vor diesem See zu stehen und zu wissen, dass es mehrere dieser Krater gibt, schürt die Neugierde in mir. Auf einer Karte des Parks hatte ich vorhin entdeckt, dass man einen sogenannten Crater Drive machen kann, der mich natürlich extrem interessieren würde. Ich spreche meine Mitreisenden darauf an und stoße auf allseitiges Interesse. Ja, das machen wir, morgen oder übermorgen, lautet der einhellige Beschluss. Juhu, gebongt! Mit diesem Wissen im Nacken fällt mir der Abschied vom Kratersee gleich viel leichter, und ich klettere voller Vorfreude wieder ins Auto – schließlich wollen wir unsere Campsite noch heute bei Tageslicht erreichen.

Erster Kratersee
Er macht Lust auf mehr
Büffel am Kratersee-Ufer










Wenig später, wir haben noch ein sonnenbadendes Hippo mitten im Busch, viele Vögel und erste Kandelaber-Euphorbien erspäht, erreichen wir Kasenyi Gate, wo die nächsten Formalitäten auf uns warten – und Tsetses! Kaum haben wir die Autos geparkt, schon fallen die Viecher über mich her. Es sind nicht viele, vielleicht fünf oder sechs, doch es scheint, als hätten sie akkurat auf mich gewartet. Heftig fluchend schlage ich um mich – und ernte schon wieder ungläubige Blicke. „Wo siehst du da Tsetses?“ Gottseidank kehren Annette und Jochen recht schnell aus dem Office zurück und wir können diesen unseligen Ort rasch verlassen. Gleich hinter dem Gate, das auf einem offenbar tsetse-begünstigenden, baumfreien Fleck in der Botanik errichtet wurde, verändert sich die Landschaft und die Höllen-Fliegen verschwinden wieder. Einen Stich habe ich trotzdem abbekommen. Selbigen kratze ich ausgiebig, bis wir, nach weiteren Kilometern, an der Mweya Safari Lodge ankommen, deren Gelände mit einer Schranke abgeriegelt ist. Mithilfe unserer bis jetzt erworbenen und gesammelten Papiere dürfen wir diese anstandslos passieren, werden aber von einem Gateranger strengen Blicks ermahnt, uns ja und auf alle Fälle noch im Office zu melden. 


Das zweite Gate...
... das mit den Tsetses
Tot? Nö, Sonnenbad!









Meine Güte, man könnte meinen, wir wollen unser heutiges Nachtquartier in Fort Knox beziehen, dabei möchten wir doch nur auf die Campsite! Doch natürlich sind wir artig und bringen auch dieses Anmeldeprozedere ohne Murren hinter uns, das heißt, Annette und Jochen tun das. Wir hingegen beobachten Vögel, die sich zahlreich in den Bäumen des Parkplatzes herumtreiben. Die durchaus vergnüglichen Sichtungen lassen die Zeit rasch verstreichen und ehe wir uns versehen, sind unsere beiden Freunde wieder bei uns. Aller Papierkram für heute erledigt! Freudig schlichten wir uns erneut in unsere Autos und streben nun unserem endgültigen Quartier für die kommenden beiden Nächte zu, der Mweya Campsite, die auf der Spitze einer kleinen Halbinsel liegt, im Norden begrenzt vom Lake Edward, im Süden vom Kazinga Channel, der Wasserverbindung zwischen Lake Edward und Lake George.

Mweya Pavillon
Sonnenuntergang auf der
Mweya Peninsula
Trügerisch schön...










Wir freuen uns sehr auf diesen Platz, denn Annette und Jochen, die vor ein paar Wochen schon mal hier waren, erzählten von der wunderschönen Lage und diversen Tierbesuchen, bedingt durch die Wassernähe. Gespannt also nähern wir uns dem spitz zulaufenden Halbinsel-Zipfel und halten Ausschau nach jedwedem tierischen Leben. Doch wass sehen wir? Die drei hormonschwangeren Britenjungs, deren Bekanntschaft wir bereits im Red Chili Camp im Murchison Fass NP machen durften! Mit nackten Oberkörpern und extrakurzen Hosen liegen die drei wie Hilfsadonisse auf kleinen Plastik-Luftmatratzen und halten ihre größtenteils vornehm insel-bleichen Astralleiber in die kräftig leuchtende Nachmittagssonne. Hui, wenn die Jungs das noch eine halbe Stunde durchhalten, haben wir heute Abend Ruhe, denn sie werden sich in den Schmerzen ihres bereits jetzt beginnenden Sonnenbrandes winden und dergestalt keinerlei idyllstörende Aktivitäten entwickeln können. Lässig winken winkend grüßen wir die drei Grillhähnchen, die nur müde die Köpfe heben, juckeln an ihnen vorbei und und nehmen die mehrere hundert Meter entfernte Campsite an der Spitze der Halbinsel ins Visier. Ah, hier ist niemand; wir können uns also breitmachen! Das tun wir auch, laden unser Equipment ab, bauen die Zelte auf und schleppen Stühle und Küchenequipment unter das Dach eines gemauerten, strohgedeckten Pavillons, der genügend Platz für uns alle bietet und zudem eine wunderschöne Rundumsicht auf die abfallenden Uferregionen der Halbinsel ermöglicht. Während des Lageraufbaus werfen wir immer wieder einen Blick in die pittoreske Runde, wobei uns natürlich nicht entgeht, dass sich im Norden der Himmel bedenklich verdunkelt. 


Es regnet heftig ...
... aber Jochen
macht Bobotie ...
... und alles ist gut!









Und kaum sind wir fertig eingerichtet, haben unsere Sundowner in der Hand und hängen genüsslich in den Campingstühlen herum, zucken auch schon Blitze der heftigeren Art auf, es windet und grollt, Böen greifen nach allem, was lose ist und ein heftiges Gewitter geht auf uns nieder. Doch wir sitzen ja gut geschützt unter unserem Pavillondach, haben alles Nötige greifbar und erfreuen uns deshalb unbesorgt an diesem Spektakel. Gut, unser Freiluft-Lagerfeuer mussten wir kurzerhand löschen und unters Dach verlagern, aber es mangelt uns an nichts – außer an Tieren, die bei diesem Wetter auch lieber in Deckung bleiben. Heimelig prasselt also der Regen auf das Dach des Pavillons herab, wir lassen es uns gutgehen und freuen uns, als das Gewitter zu fortgeschrittenerer Stunde über uns hinweg gezogen ist und uns einen regenfreien Heimweh in unsere Zelte erlaubt. Dort ist alles trocken geblieben, gemütlich raschelnde Schlafsäcke erwarten uns, der aufklarende Himmel beschert uns eine ruhige Nacht, lediglich die Tropfen, die leise glucksend aus dem Buschwerk neben uns zu Boden fallen, singen uns gar wohlig in den Schlaf und lassen uns von morgen träumen. Von einem Tag, fast ganz ohne Formalitäten, mit einem Ausflug in den östlichen Teil des Parks und in die Kraterlandschaft, sowie einer Bootsfahrt auf dem Kazinga Channel...



Weitere Impressionen des Tages:

Blutspendeaufruf
in Fort Portal
Am Äquator
Am Äquator











Lalala, mhmm, lala...
Aber meinen Eckzahn
habt ihr schon gesehen?!?
Unterwegs










Ruwenzori Mountains
Blick auf den
Kazinga Channel
Fast im Camp!










Unterhaltungsvögel ...
... am dritten Gate ...
... verkürzen uns ...










... die Wartezeit
Trotz Regens guter Dinge
Warten aufs Bobotie










QENP Map
Chefpyromane
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