Donnerstag, 14. November 2013

12. März 2013, Kapstadt: Chapman’s Peak Drive, Tafelberg (Teil 1)

Glück gehabt, das Ressort steht noch! Allerdings rüttelte der Wind die ganze Nacht am Bungalow und pfiff durch dessen leicht undichte Fenster. Diese fast anheimelnde Geräuschkulisse wurde jedoch durch eine weitaus imposantere, immens störende überboten: Heinz und ich hielten uns gegenseitig durch dezibelstarkes Geschnarche wach, dem wahrscheinlich auch noch der letzte Baum der Kaphalbinsel zum Opfer gefallen ist… Dementsprechend zerknittert und unausgeschlafen krabbeln wir jetzt, am frühen Morgen, aus unseren quietschenden Betten, lassen uns den Tag aber nicht vermiesen, sondern inspizieren erwartungsvoll das Wetter: blauer Himmel, die Sonne scheint freundlich, doch der kalte Wind hat leider nur wenig von seiner Vehemenz verloren und treibt uns schnell ins Chalet zurück. Bei einem ausgiebigen Frühstück beraten wir anschließend über unser Tagesprogramm, das zahlreiche Optionen bietet, die jedoch allesamt recht wetter- bzw. windabhängig sind. Das macht die Sache ein wenig schwierig. Doch nicht nur das heftige Geblase erschwert die Entscheidungsfindung, auch die Unentschlossenheit meiner Reisegenossen trägt nicht gerade zu einer raschen, wetterfesten Planung bei. Annette äußert als einzige einen Wunsch, nämlich den, die Pinguine zu besuchen, Heinz und Jochen hingegen halten sich vornehm raus und so bin ich, als vermeintlicher Kap-Experte, ganz schnell in der „Sag-doch-du-mal-Position“. Nun gut.

Sandstrand von Kommetjie
Blick auf Hout Bay
Aussicht Chapman's Peak Drive










Unter Berücksichtigung der Wunschäußerung zimmere ich einen Vorschlag, den ich meinen Freunden sogleich unterbreite: „Wir könnten erst den Chapman’s Peak Drive fahren, da hat man bei diesem klaren Wetter sagenhafte Ausblicke auf Noordhoek und Hout Bay. Dann sind wir eh schon auf halbem Weg zum Tafelberg und, wenn der Wind sich bis dahin gelegt hat, böte sich eine Fahrt mit der Seilbahn an. Das würde ich wirklich gerne machen, denn ich war noch nie da oben. Und nach der positiven Erfahrung mit meinem persönlichen Horrorziel Sossusvlei fühle ich mich sogar diesem touristischen Highlight samt Menschenansturm gewachsen! Wenn die Bahn nicht fährt, könnten wir um den Berg rumkurven und stattdessen den Kirstenbosch Botanical Garden besuchen. Der liegt relativ windgeschützt und ist sehr sehenswert. Oder wir wandern ein Stück Richtung Tafelberg rauf, um wenigstens einen kleinen Blick auf die dortige Flora werfen zu können. Danach nehmen wir den Ou Kaapse Weg zurück nach Simon’s Town und gehen dort Pinguine kucken. Danach müsste ich unbedingt noch schnell in einen ganz bestimmten Laden. Der nämlich führt Hooligan Kids-Klamotten und da wollte ich ein paar Sachen für meine Patentochter besorgen. Ja, und dann ist der Tage sowieso schon wieder vorbei. Was meint ihr?“ Ein einstimmiges Ja schallt mir entgegen – geht doch!

Gleich sind wir da!
Kurz vor der Talstation
Übersichtliche Besuchermenge










So also packen wir ein paar Kleinigkeiten zusammen und werfen uns voller Vorfreude ins Auto, das uns zügig Richtung Noordhoek bringt. Dort startet der bekannte Chapman’s Peak Drive, eine fast zehn Kilometer lange, sehr kurvenreiche Küstenstraße, deren spektakuläre Ausblicke schon die Kulisse für so manchen Werbespot stellte. Nicht weniger bemerkenswert ist die Entstehungsgeschichte dieser in den steilen Felsen gehauenen Panoramastraße, die sich in 114 Kurven hoch über dem Meer nach Hout Bay schlängelt: Anfang 1900 wurde der De Waal Drive auf der Ostseite des Kaps fertiggestellt, der Kapstadt City endlich bequem mit den südlichen Vorstädten verband. Diese Strecke fand so großen Anklang, dass man überlegte, ein Pendant auf der westlichen Seite der Kaphalbinsel zu bauen; die Idee für den Chapman’s Peak Drive war geboren. Geologen suchten sogleich nach einer geeigneten Strecke und wurden fündig. Der Steilküste zwischen Noordhoek und Hout Bay, die vorwiegend aus 630 Millionen Jahre altem, extrem hartem Granit besteht, liegt nämlich eine weichere Sedimentschicht auf, die eine relativ gute Bearbeitbarkeit versprach. Relativ, denn die Arbeitsbedingungen hoch über dem Ozean waren nichtsdestotrotz schwierig bis lebensgefährlich. Praktisch, dass man jede Menge Straf- und Kriegsgefangene für diese riskante Tätigkeit zum Einsatz bringen konnte… Und sie machten ihre Arbeit gut – nach siebenjähriger Bauzeit, im Jahre 1922, konnte die Westtangente endlich eröffnet werden und wurde sofort mit Begeisterung genutzt. Allerdings gab es immer wieder Bergrutsche und Buschbrände, die kurzfristige Sperrungen erforderlich machten, der Straße aber nicht nachhaltig schadeten. Ende 1999 jedoch kam ein Bergrutsch herab, der den Drive zum Großteil verschüttete und zerstörte. Und diesmal wurde die Strecke gezwungenermaßen bis auf weiteres gesperrt, denn sie war unbefahrbar und lange konnten keine ausreichenden Mittel für die kostenintensive Instandsetzung aufgetrieben werden. Zwei Jahre später dann fand sich doch ein Privatinvestor, der 150 Millionen Rand in die Sanierung der Straße und den Ausbau weiterer Sicherungsmaßnahmen steckte. So wurden zum Beispiel ein 155 Meter langer Lawinen-Halbtunnel errichtet, vier Kilometer stählerne Steinfangnetze verbaut, zehn Tonnen Asphalt verwurstet und der brüchige Fels fachgerecht stabilisiert. Ziemlich genau vier Jahre nach dem verheerenden Bergrutsch konnte der Chapman’s Peak Drive schließlich in neuem Glanze wiedereröffnet werden – diesmal allerdings als Mautstraße; irgendwie muss die investierte Kohle ja wieder reinkommen. Und kaum haben wir Noordhoek verlassen, stoßen wir auch schon auf das Kassenhäuschen, wo man uns 33 Rand abknöpft – vergleichsweise wenig, finde ich, wenn man den Sanierungs- und Instandhaltungsaufwand dagegenhält. Doch uns soll es recht sein.

Heinz in freudiger Erwartung
Da geht es rauf!
Blick nach unten










Gespannt durchfahren wir die hochgeklappte Schranke und steuern erwartungsfroh der Küste entgegen. Die Ausblicke, die sich uns nun auf den folgenden Kilometern bieten, sind jeden einzelnen Rand wert: das Meer liegt ruhig wie ein dunkelblaues Samttuch unter uns, Kommetjie schmiegt sich an einen endlos langen, weißen Sandstrand, jede Kurve ändert die Sicht auf die hufeisenförmige Bucht von Hout Bay und zu unserer Rechten sprießen immer wieder interessante Pflanzen aus engen Felsritzen. Genussvolle Minuten später erreichen wir Hout Bay, durchqueren den Ort in westlicher Richtung, schlängeln uns weiter an der dicht besiedelten Küste entlang und schrauben uns zu guter Letzt hinter Camps Bay rechts den Berg nach oben, der Talstation der Seilbahn entgegen. Ich wollte ja unbedingt hier her, dennoch ziehe ich jetzt instinktiv, in banger Erwartung riesiger Touristenscharen, den Kopf ein. Das aber ist völlig unnötig, denn wir fahren und fahren und können bald darauf unser Auto, ganz bequem, beinahe in Sichtweite der Talstation parken. Oh weia, hier ist so wenig los, dass ich schon fast vermute, die Seilbahn sei aufgrund des Windes nicht in Betrieb. Doch schon wieder habe ich mir umsonst Sorgen gemacht, denn die beiden Gondeln verkehren munter, die Sonne strahlt und der Wind hat sich völlig gelegt. Absolutes Kaiserwetter!

Obligates "Droben-Foto"
Viel ist echt nicht los!
Chironia baccifera










Während Heinz und ich nun mit in die Nacken gelegten Köpfen fasziniert nach oben starren und Jochen noch im Auto kramt, saust Annette schon mal los, um Tickets zu besorgen. Zehn Minuten später ist sie wieder da und teilt die Billets freudestrahlend aus. „Super, ich musste fast nicht warten! Heinz, deines, Barbara, für dich und… Oh, Mist, jetzt habe ich doch tatsächlich nur drei gekauft!“ Rohrspatzend trabt sie erneut zum Kassenhäuschen. „Ich hab’ halt die letzten Wochen immer nur für drei Leute eingekauft. Jetzt muss ich mich wieder umstellen…“ Wie gut, dass heute Besucherflaute herrscht! So können wir eine Viertelstunde später alle zusammen, jeder mit einem Ticket bestückt, zu den Treppen marschieren, die zum Gondeleinstieg führen. Kurzes Stocken, dann geht es weiter und bei der nächsten Abfertigung dürfen auch wir mit einsteigen.

Notobubon galbanum
Penaea mucronata
Crassula coccinea










Ich weiß nicht genau, wie viele Passagiere es sind, die sich jetzt in die Gondel drängen (angeblich passen 65 Menschen hier rein), aber es ist wie überall, wo Menschen aufeinandertreffen: jeder sucht nach seinem Vorteil. So auch in dieser Situation. Wie die Geier hechten die meisten zum Rand der Kabine, dahin, wo die Fenster sind und von wo aus sie sich die beste Sicht versprechen. Was sie allerdings nicht zu wissen scheinen ist, dass diese Gondel eine sogenannte Rotair-Gondel ist, eine, wie es sie nur dreimal auf dieser Welt gibt. Das besondere an diesem Wunderding ist eine integrierte Plattform, die sich auf der fünfminütigen Fahrt einmal um 360 Grad dreht, sodass jeder Passagier die Gelegenheit hat, den Rundumblick in vollen Zügen zu genießen. Und aufgrund der sich drehenden Aussichtsscheibe ist es auch nicht erwünscht, direkt an den Fenstern zu kleben und an der Reling zu lümmeln. Da schau’n sie dumm, die Vorteilsgeier, als sie zurückgepfiffen werden! Als nun endlich alle Passagiere zur Zufriedenheit der Gondelführerin platziert sind, erhebt sich die Konstruktion in die Lüfte und schwebt mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit von bis zu 10 Metern pro Sekunde der Gipfelstation entgegen. Nach fünf Minuten sind über 700 Höhenmeter, die wirkliche spektakuläre Ausblicke boten, überwunden und wir dürfen auf einer Höhe von 1067 Metern über dem Meer wieder aussteigen. Bei der Fahrt nach oben hatte ich übrigens stets die Hänge der Tafelbergs im Blick, denn ich wollte sehen, was da so wächst – die Ausbeute allerdings war leider recht ernüchternd. Nun aber, da wir die ersten Meter über das Plateau schreiten, ändert sich dieser Eindruck schlagartig: wir befinden uns hier in einem ganz eigenen Reich von Pflanzen, dem Cape Floral Kingdom, das mit einer Anzahl von 8200 Spezies das artenreichste der Welt ist und im Jahre 2004 zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Das Plateau des Tafelbergs ist Teil dieses Pflanzenreiches und mit 1460 floralen Spezies, die dort oben unter recht widrigen Wetterbedingungen gedeihen, eine echte Schatzkiste der Natur.

Lasallia rubiginosa
Erica ericoides
Notobubon galbanum










Bereits nach wenigen Schritten, die uns von der gepflasterten Aussichtsterrasse Richtung Südosten führen, gehen uns die Augen und die Herzen über! Erikas in zig Variationen, Crassulas, Orchideen, Flechten, Proteen und andere phantastische Gewächse erfreuen unsere Sinne und versetzen uns in Staunen. Unglaublich, was hier alles gedeiht! Und wie gut alles organisiert und beschildert ist. Nein, damit meine ich nicht die Pflanzen, sondern die Wege, die die Besucherströme von der empfindlichen Vegetation fernhalten (sollen) und sie ihnen trotzdem sehr nahe bringen. Doch apropos Besucherströme: es stehen drei Rundgangsvarianten zur Verfügung, wovon wir natürlich die längste wählen, die aber mit ihrer ehrfurchtgebietenden Zeitangabe von sage und schreibe 45 Minuten offenbar die meisten Besucher abschreckt, so dass wir letztendlich relativ alleine unterwegs sind. Nun ja, nicht ganz alleine, aber es ist wirklich erträglich und ich bin, wie vor zwei Jahren in Sossusvlei, mal wieder positiv überrascht. Langsamen Schrittes bewegen wir uns staunend voran, von einer grünenden, blühenden Schönheit zur anderen, von denen die meisten endemisch sind, viele von ihnen sogar nur hier auf dem Plateau des Tafelbergs vorkommen. Leider hatte ich mich im Vorfeld noch nie wirklich eingehend mit Fynbos beschäftigt, wusste zwar, dass diese Vegetationsform sehr artenreich ist, dass sie aber so viel zu bieten hat, und das, obwohl wir außerhalb der Hauptblütezeit vor Ort sind, haut mich völlig von den Socken – und treibt mir den „Angstschweiß“ auf die Stirne. Holla die Waldfee, das wird harte Bestimmungsarbeit! Jetzt jedoch sind wir erst mal da und ich kann das Bestimmen ja noch vier Wochen vor mir herschieben. Außerdem, und das freut mich besonders, können wir das meiste zumindest schon mal mittelgrob zuordnen: Erikagewächse, die wir von heimischen Moor- und Heidelandschaften hinreichend kennen, existieren im Fynbos in einer fantastischen Farben-, Formen- und Größenvielfalt. Da sind kleine, unscheinbare Pölsterchen mit feinen marzipanweißen Glöckchen, geschmückt von satt magentafarbenen Staubgefäßen, etwas größere Pölsterchen, die sich in engen Felsritzen drängen und leuchtend pinkfarbene Blüten haben, aber auch hochgestielte Exemplare, deren feuerrote Blütenkelche wie lange Glocken anmutig nach unten hängen. Wir entdecken außerdem Crassulas, deren extrem symmetrischer Aufbau etwas unendlich Faszinierendes an sich hat, crassulaähnliche Pflanzen, die ebenso symmetrisch sind, aber einer ganz anderen Familie angehören und sogar Erikas, die crassuloide Wuchsformen zeigen. Ich krabble gerade fasziniert auf allen Vieren am Weg herum, womit ich erstaunte Blicke anderer Besucher auf mich ziehe, und fotografiere meine Symmetrieschätzchen, als Heinz begeistert aufquiekt und mich aufgeregt herbeiwinkt. „Eine Disa, kuck mal, eine Disa!“, schmettert er mir hocherfreut entgegen. Und tatsächlich: vor uns, direkt neben dem Weg, steht ein blaublütiges Prachtexemplar dieser Orchideenart. Sie ist wunderschön, selbst wenn man ihr nur einen flüchtigen Blick gönnt, betrachtet man sie aber aus der Nähe, offenbart sie ihre wahre Schönheit: drei zart violette Blütenblätter, ein schirmartiges oben und zwei flügelförmige unten, bilden den Rahmen ein für purpur-weiß gestreiftes Labellum, dessen Zentrum von zwei verschmelzenden, pistazienfarbenen Flecken übergekrönt wird. Wir sind hingerissen und fotografieren die floralen Schmetterlinge bewundernd von allen Seiten.

Disa graminifolia
Disa ferruginea
Edmonida sesamoides










Unser Tun scheint jedoch die Aufmerksamkeit diverser anderer Besucher zu erregen, die bis dato offenbar recht blind durch die Gegend gesteuert sind; allen voran eine asiatische Familie mit zwei kleineren Kindern. Mehr oder weniger unauffällig folgen sie uns und fotografieren alles, was auch wir der Bildermacherei für wert befinden. Bei manchem „Gestrüpp“ scheinen die Vier zwar komplett ratlos, was genau und warum wir da so angetan knipsen, das meiste aber ist so augenfällig und spektakulär, dass sie uns die nächste Viertelstunde quasi als Detektoren benutzen… Wir entdecken eine zartrosafarbene Gladiole und schwupp, schon sind sie da, Heinz findet eine hübsche Strohblume, zack, sind unsere schlitzäugigen Freunde ebenfalls zur Stelle. Immer drängender und dreister werden sie bei ihrer Verfolgung; sie fragen nicht, was da wächst, sie sprechen nicht mit uns, nein, sie folgen uns einfach nur in inzwischen höchst aufdringlicher Art und Weise. Als wir eine rote Orchideenart abseits des Weges aus dem Bewuchs leuchten sehen und Heinz dort hindeutet, hält sie schließlich nichts mehr. Wie der Blitz springen die Vier, bar jeglicher asiatischen Höflichkeit, vom Weg und trampeln durch die Botanik, um nur ja vor uns bei der grellfarbenen Blume zu sein. Jetzt reicht es aber! Wir rufen den Herrschaften hinterher, sie dürften die Wege nicht verlassen und sollten sofort zurückkommen. Doch wir ernten nur einen kurzen, verschreckt-irritierten Blick, dann hasten sie weiter. In ihrer Blindheit aber haben sie die meterweit leuchtende Blume aus den Augen verloren, wuseln hektisch in Greifweite an ihr vorbei, tauchen hinter einer Kuppe ab und verschwinden auf Nimmerwiedersehen.

Penaea mucronata
Leucadendron strobilinum
Proteen-Blätter










Meine Güte, was für ein unruhiges Gschwerl! Da spricht man immer von asistischer Zurückhaltung und Höflichkeit, das aber trifft ganz offensichtlich nicht auf alle Angehörigen dieser Volksgruppe zu. Wir für unseren Teil auf jeden Fall sind sehr froh, diese aufdringlichen Verfolger abgeschüttelt zu haben und wieder in aller Ruhe unsere Gewächse entdecken zu können. Und das tun wir ausgiebig. Doch nicht nur die Vegetation auf dem Tafelberg hat einiges zu bieten, wie wir immer wieder feststellen dürfen, auch die Tierwelt ist vielfältig und hochinteressant. Tiefschwarze Gürtelschweife sonnen sich auf den warmen Felsen und verrenken ihre kleinen Körper, um möglichst viel Wärme einzufangen. Immer wieder sind zudem wesentlich größere Felsagamen zu sehen, deren Körper hervorragend getarnt sind, die leuchtend türkisblauen Köpfe jedoch verraten sie auf schönste Art und Weise. Ebenfalls gut getarnt beziehungsweise prächtig gefärbt präsentieren sich zahlreiche Vögel, die jedoch allesamt recht scheu und, bevor man sie richtig sieht oder gar abdrücken kann, wieder verschwunden sind. Eines jedoch verschwindet nicht – die Aussicht! Je weiter die Zeit fortschreitet, je höher die Sonne steigt, desto klarer wird die Luft und, als wir die Hälfte des Weges hinter uns haben, breitet sich Kapstadt in voller Pracht zu unseren Füssen aus: die Table Bay liegt wie ein Bilderbuchausschnitt vor uns, zeigt uns ganz unverhüllt die Gipfel von Lion’s Head und Signal Hill, die ineinanderschmelzenden Orte der Bucht, den Hafen, das neue Fussballstadion, sogar Robben Island lässt sich erahnen! Was für ein Tag, was für ein Wetter und das, obwohl wir heute Morgen noch nicht allzu viel Grund zur Zuversicht hatten!

Rundblick über die ganze Bucht










Dass das Wetter eine unerwartet positive Entwicklung genommen hat, merken wir aber leider nicht nur an der phantastischen Aussicht, sondern auch an der zunehmend größer werdenden Besuchermenge. Besucher, die tatsächlich den „langen“ Weg auf sich genommen haben, aber ebenfalls größtenteils von asiatischer Unruhe besessen scheinen! Was da nicht alles umherwuselt: recht betagte Herrschaften, die sich ohne Gehstöcke kaum noch auf den Beinen halten können, Herrengruppen mit mottobedruckten Vereins-T-Shirts, Familien mit gelangweilten Kindern, wie wahnsinnig knipsende Hobbyfotografen und eine Vielzahl von kaltblütigen Sehenswürdigkeiten-Abhakern. Kaum einer dieser Menschen scheint sich jedoch für das zu interessieren, was, in unseren Augen, eines besonders ausgiebigen Blickes würdig wäre – nämlich die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt hier oben. Das ist zwar extrem bedauerlich und tut mir fast persönlich weh, könnte uns aber eigentlich weitestgehend egal sein, wenn da nicht eine Sache wäre: die Touris sind so im Tafelberg-Wahn, dass sie uns permanent Vögel und Eidechsen verscheuchen, ohne es überhaupt zu bemerken und, noch schlimmer, in einer Tour von den Wegen abweichen und somit auf den wundervollen Pflanzen herumtrampeln. An einem Ort wie diesem jedoch ist das wohl leider der Normalzustand, der sich heute sicher noch in abgeschwächter Form präsentiert. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das in der Hochsaison ist… Doch nein, ich bin schon wieder undankbar! Wir sind hier auf dem Tafelberg, DEM Besucherziel Kapstadts, und dürfen uns alleine dafür glücklich schätzen, ganz besonders aber auch für unsere relativ einsame Zeit hier oben. So also entfurche ich meine Stirne, die sich gerade vor Unmut über die Anwesenheit eines vorübertrampelnden, schwedischen Kegelclubs in albernen Vereins-Leibchen in tiefe Falten legen will und verinnerliche stattdessen das bisher Gesehene. Om! So fühle ich mich gleich relaxter und kann das nun Folgende weiter genießen: die Sonne steht schon recht hoch und wir machen uns auf den Weg zurück zur Gipfelstation, wo jetzt recht reges Treiben herrscht.

Agama atra
Cordylus niger
Onychognathus morio, m.










Trotzdem oder eben gerade deswegen gibt es auch da einiges zu beobachten: Vögel, die genau wissen, dass der Tisch hier immer gut gedeckt ist und entsprechend zutraulich sind, Klippschliefer, die sich völlig unbeeindruckt unterhalb der Terrassenmauer rekeln, Touristen, die total verschreckt von der so nahen Präsenz der Tiere kreischend die Flucht ergreifen und ein festliches Buffet, das bereits bei unserer morgendlichen Ankunft fertig aufgebaut in der prallen Sonne stand. Sage und schreibe drei Stunden später sind wir jetzt wieder hier, aber die opulent gedeckten Platten schmoren noch immer in der Hitze. Rosa Räucherlachs, bunte Meeresfrüchte, ehemals frisches Obst, vormals appetitlicher Aufschnitt und in geschmolzenem Eis steckende Sektflaschen brüten, heizen bei über dreißig Grad ungeschützt vor sich hin. Eine Serviceangestellte zieht gerade schwarze(!) Plastikfolien über die kostbaren Lebensmittel, die sicher für die Gäste einer Hochzeit oder eines runden Geburtstages bereitgestellt wurden. Die feierliche Gesellschaft jedoch ist leider nicht in Sicht. Sie sollten sich mal beeilen, denn das Essen wird bei dieser Behandlung nicht besser... Vielleicht aber weniger, denn auffallend viele geflügelte und bepelzte Lebewesen interessieren sich für die nahezu unbeaufsichtigten Lebensmittel. Und diese Momente sind ein erneutes Geschenk für uns: schamlos und völlig furchtfrei hoppelt ein Dassie am Buffet entlang, stürzen sich Glanzstare testhalber auf die noch ungeschützten Platten, stolziert eine Guineataube demonstrativ uninteressiert am Rande der das Buffet eingrenzenden Steinmauer entlang. All diese tierischen Besucher sind so menschengewöhnt, so zutraulich, so auf Futter fixiert, dass sie das menschliche Gewusel um sich herum scheinbar nicht zur Kenntnis nehmen. Scheinbar.

Monticola rupestris
Onychognathus morio,w.
Columba guinea










Denn in Wirklichkeit registrieren sie jede Bewegung, jedes zu Boden fallende Krümelchen, jede Sekunde der Unaufmerksamkeit. Voller Unschuld schleicht sich zum Beispiel der Klippschliefer an das Buffet heran (könnte er pfeifen, würde er das wahrscheinlich tun), witscht nahe an den Beinen einer dicklichen Touristin vorbei, die vor Schreck fast ihre Stulle fallen lässt, und sucht wachsam nach einer passenden Gelegenheit, unter die Frischhaltefolie zu schlüpfen. Drei Serviererinnen haben alle Hände voll zu tun, das zu verhindern... Ein paar Meter weiter sitzt ein älterer Herr auf der Terrassenmauer, hält einen Keksriegel in der Hand und blickt gedankenverloren in die Ferne. Ein vorwitziger Glanzstar nutzt die Gunst der Stunde und pickt eifrig an der Süssigkeit. Als der Mann das endlich bemerkt, zuckt er heftig zusammen und wirft anschließend die vom Vogelschnabel besudelte Leckerei in hohem Bogen von sich. Sehr zur Freude des Übeltäters und seiner Kumpanen, die nun im Sturzflug herbeibrausen und so manchen weiteren Touristen in Angst und Schrecken versetzen. Bei diesem vergnüglichen Treiben könnte ich wirklich stundenlang zusehen, doch ein Blick auf die Uhr legt uns ein Verlassen des Tafelbergs nahe, wollen wir unser heutiges Programm noch voll durchziehen. Und das möchten wir natürlich.



Weitere Impressionen des Tages:

Procavia capensis
Heinz genießt die Sicht
Protea cynaroides - Blätter











Procavia capenis
Aussicht in alle...
...Richtungen











Proteen-Blätter
Penaea mucronata
Penaea mucronata










Die Table Bay
Lion's Head
Am floralen Objekt










Nectarinia violacea, w.
Nectarinia violacea,m.
Helichrysum grandiflorum










Fahrt nach unten
Wehmütiger Blick zurück
Erica ericoides








Onychognathus morio,w.
Procavia capensis
Protea cynaroides
Erica abietina













Gladiolus brevifolius
Disa ferruginea
Erica plukenetii
Elegia sp,












Crassula coccinea
Annette und Heinz
Edmondia sesamoides
Penaea mucronata












Tafelberg von unten
Notobubon galbanum
Ich sehe was, was du...

Donnerstag, 7. November 2013

10./11. März 2013, München > Kapstadt


Können wir! An einem regnerisch-kalten Sonntag machen wir uns auf den Weg zum Münchner Flughafen, wo unser Turkish Airlines Flug zunächst nach Istanbul und von dort aus nach Kapstadt abgeht. Wie immer entern wir natürlich erst mal das falsche Terminal und müssen, bei einsetzendem Regen, den riesigen Innenhof überqueren. Justament in diesem Augenblick fährt eine gewaltige Windböe unter das den Hof überspannende Dach und bläst uns einige schwere Werbeschilder um die Ohren. Hurtig flüchten wir uns in das andere Terminalgebäude, bevor unser Urlaub ein gewaltsames Ende findet, kaum dass er begonnen hat. Heil an Leib und Seele angekommen, bestätigt uns ein Blick auf die Uhr, dass wir noch genügend Zeit haben, Heinz’ Rucksack einschweißen zu lassen und einen Holiday Starter in Form eines Bieres zu uns zu nehmen. Danach schlendern wir gemütlich zum Check In, wo wir angesichts der sich dort stauenden Menschenmengen fast vom Glauben abfallen. Was geht denn hier ab? Nichts – so offenbaren uns die fünf Counter, die allesamt unbesetzt sind. Mhm, ich hatte ja schon bei der Buchung gewisse Ressentiments gegen die osmanische Fluglinie, sah vor meinem geistigen Auge mit zerfledderten Kartons vollgestopfte Gepäckfächer und von Ziegen und Hühnern bevölkerte Gänge… Gut, landwirtschaftliches Nutzvieh hat hier niemand dabei, Kartons hingegen sehe ich en masse, leider aber kein Personal. Das ändert sich erst nach 45 Minuten, in denen wir uns die Beine in den Bauch stehen, während die Schlange hinter uns immer noch länger wird. Zehn Minuten vor Gateschluss geht endlich der erste Ruck durch die stetig nervöser werdende Passagierschar und langsam, ganz langsam nähern wir uns den Countern. Noch zwei Schleifen, noch eine, und wir sind dran! Mit Bordkarten bestückt eilen wir erleichtert zum Gate, wo wir jedoch erneut warten müssen – auf den Rest der Fluggäste und das Check-In-Personal, das uns durch die Schleuse ins Flugzeug lassen soll. Mit einer Stunde Verspätung schließlich sitzen wir doch im Flieger, nach weiteren zwanzig Minuten findet sich ein freier Slot und wir heben ab, Richtung Istanbul.

Mit Argusaugen beobachte ich nun das Treiben an Bord. Die Dame im Reisebüro nämlich überzeugte mich letztendlich mit dem Argument, die Turkish Airlines sei zum dritten Mal in Folge zur besten Fluglinie Europas gewählt worden und ich glaubte ihr nur zu gerne, denn dieser Gabelflug bot bei weitem die besten Konditionen – finanziell und verbindungstechnisch. Was ich nun aber erlebe, ist allenfalls als durchschnittlich zu bezeichnen; mit negativer Tendenz, denn der Service ist recht schleppend, das Bordprogramm reichlich einfallslos und der Sitzabstand, selbst für mich Zwerg, ziemlich eng. Doch ich will mal nicht so sein – immerhin sind keine Hühner und Ziegen im Flieger – kuschle mich an Heinz, der sich, durch das Abflugsbier leicht beschwingt, königlich über das türkischsprachige Bordmagazin mit der hohen Ü-Dichte amüsiert, und freue mich auf unseren Urlaub, auf unsere Tour, die morgen in Kapstadt beginnen wird. Morgen. Denn erst mal liegen noch ein Umstieg und eine Langstrecke über Johannesburg vor uns.

Ein akzeptables Essen und einen langweiligen Film später landen wir in der türkischen Metropole, deren Lichtermeer richtig einladend wirkt. Rasch durchqueren wir den quirligen Transitbereich und statten den Toiletten einen Besuch ab, die leider nicht so einladend sind, denn man sieht ihnen die „Quirligkeit“ deutlich an. Vor allen Dingen dem Herrenklo… Heinz ist wirklich kein Etepetete-Typ, aber er ist sichtlich angeekelt von den klebrigen Flecken rund um die Pissoirs, die höchst unzweideutiger Herkunft sind, wie ihm ein Mit-Pisser anschaulich demonstriert: der einheimisch wirkende Herr versprüht sein Zielwasser in großzügigem Radius um die Porzellanschüssel herum und frönt zudem noch einer orientalischen Unsitte. Beim Verstauen seines besten Stücks nämlich zieht er beherzt Schleim aus den untersten Winkeln seiner Lungenflügel und speit das Produkt in weitem Bogen neben seine Schuhspitze, bevor er, ohne sich die Hände zu waschen, das gastliche Örtchen pfeifend wieder verlässt. Na, Prost Mahlzeit! Doch dieser Flughafen hat noch mehr Leckerbissen zu bieten. Ganz besonders erwähnt sei dabei der Raucherbereich, der sich, extrem gut versteckt, hinter einer noblen Bar auf einer „Dachterrasse“ befindet. Freiluft, super! Denkste! Dieser Suchtpferch spottet jeglicher Beschreibung: ein etwa fünfundzwanzig Quadratmeter großer, heruntergekommener, völlig überfüllter Außenbereich, eingezäunt mit verrostetem Kaninchengitter und zerfledderten Stoffstücken – ein Ort, an dem man bei uns aus Tierschutzgründen wahrscheinlich nicht mal Tauben halten dürfte – wird dem nach Nikotin gierenden Homo fumificus offeriert. Selbst rauchen muss man hier aber gar nicht, denn bereits ein Atemzug unter der, aus unerfindlichen Gründen nicht abziehenden Dunstglocke genügt, um ausreichend Gift für die nächsten Stunden zu inhalieren. Heinz und ich nehmen deshalb schnellstmöglich Reißaus und markten stattdessen lieber noch ein paar Flaschen Selbstversorger-Wasser für den kommenden Flug ein, bevor wir, gen ein Uhr nachts, an Bord unseres gebuchten Interkontinental-Vogels gelassen werden.

Knapp zehn Stunden liegen nun vor uns, zehn Stunden, die zwar meinen persönlichen Eindruck von der Airline nicht verbessern, im Gegenteil, zehn Stunden, die wir aber immerhin einigermaßen bequem verpennen können, denn der Flieger ist, gerade in den hinteren Reihen, wo wir platziert sind, nicht voll besetzt. So ergattern Heinz und ich je zwei Plätze, auf denen wir uns nach dem Essen zusammenrollen und bis Sonnenaufgang durchschlummern. Generös, weil erholt und ausgeschlafen, verbuchen wir das nun servierte Frühstück unter der Kategorie gewöhnungsbedürftig, aber essbar, und beobachten nach unserer anschließenden Landung in Johannesburg, wie sich das Flugzeug leert. Wir hingegen dürfen sitzen bleiben. Neben dem Kosten- und Anschlusszeiten-Faktor war dies der dritte ausschlaggebende Grund für die Buchung des Turkish-Airlines-Pakets: unser Gepäck wird, ebenso wie wir, nicht ausgeladen und kommt somit auch nicht mit den Langfingern des johannesburg’schen Transitverladebereichs in Berührung. Das war uns die lumpige Stunde Wartezeit an Bord allemal wert, zumal uns ein Umsteigen, bei dem wir uns zwar die Füße hätten vertreten können, eine noch wesentlich längere Phase des ungeduldig-gelangweilten Herumlungerns beschert hätte. So aber heben wir nach 60 Minuten wieder ab und landen gut zwei Stunden später in Kapstadt, unserem endgültigen Ziel. Rasch sind die Einreiseformalitäten erledigt, das Gepäck (unversehrt und vollzählig) vom Band gepflückt und wir können uns auf die Suche nach der Wechselstube mit dem günstigsten Kurs machen. Schnell ist diese gefunden und wir werden von einem freundlich lächelnden Angestellten empfangen, der gerne unsere Barschaften entgegennimmt. Während er hinter seinem verglasten Tresen die für die Transaktion erforderlichen Daten in den Computer hackt, beginnt er ganz nebenbei einen kleinen Smalltalk: woher, wohin, zum ersten Mal in Afrika, etc.? Stolz berichte ich ihm von meinem Jubiläum und der geplanten Route, was er seinerseits ebenfalls mit Stolz auf sein gerne bereistes Land zur Kenntnis nimmt. Dann fällt ihm etwas Wichtiges ein: seit einiger Zeit gäbe es neue Randscheine, die sich durch das Konterfei Mandelas auszeichneten, und wenn wir, wie erwähnt, auch noch Namibia und Botswana bereisen wollten, bräuchten wir genau diese. Die alten Noten nämlich würden in den Nachbarländern nicht mehr akzeptiert. Das ist neu für uns. Umso dankbarer für diesen Hinweis nicken wir zustimmend und lassen uns die „Papier-Ränder“ auszahlen. Mit flinken Fingern zählt der Wechsler die Scheine vor unseren Augen ab; so flink, dass wir gerade noch mitaddieren können, nicht aber sehen, ob es sich dabei tatsächlich ausschließlich um neue Noten handelt. Doch wieso sollte er uns alte geben, hatten wir doch soeben ausführlich darüber gesprochen…? Flugs verstaut er den Stapel in einem Zip-Beutel, wir unterschreiben vielmals dankend und begeben uns dann in den Gastrobereich des Flughafens, wo wir auf die Ankunft unserer beiden Freunde Annette und Jochen warten wollen. Wir begutachten das reichhaltige Getränkeangebot und entscheiden uns für einen Laden mit halbgefrorenen Obst-Shakes, in dessen Sitzbereich wir uns erst mal gemütlich niederlassen. Die Auswahl ist wirklich riesengroß und macht es uns nicht leicht – Mango-Papaya-Red Berries oder doch lieber Apple-Pineapple-Coconut oder vielleicht eher Guave-Zitrone? Nach einer schwierigen Entscheidungsfindung hieve ich mich vorfreudig aus meinem Drahtsessel, um zur Bestellung zu schreiten – hier nämlich gibt es keinen Kellner, der von Tisch zu Tisch eilt, das Gewünschte notiert und auch serviert; hier ist Self-Service angesagt. Ich krame kurz in der Geldtüte, die ich in meinem Rucksack verstaut habe, ziehe einen passenden Schein hervor und gehe Richtung Bar, während Heinz beim Gepäck bleibt. Unterwegs drehe ich die Rand-Note hin und her – auf der Suche nach Mandelas Konterfei. Doch es ist nicht zu finden! Stattdessen blickt mich finster ein dunkelblauer Büffel an. Verflixt, das ist ein alter Schein! Okay, hier in Südafrika ist das ja kein Problem, in den Nachbarstaaten jedoch sehr wohl. Und hatten wir nicht vor einer Viertelstunde exakt dieses Thema mit dem Wechselknaben erörtert, jenem Experten, der uns höchstselbst genau auf diesen Umstand hingewiesen hatte???

Angenervt kehre ich mit unseren Getränken zum Tisch zurück und sehe mir gleich, im Schutze meiner Reisetaschenklappe, unsere frisch gewechselten Scheine an: Rhinos, Elefanten, Löwen, Büffel, Leoparden – ein wahrer Zoo tummelt sich da in unserem Beutel, die Mandelas hingegen sind in der Minderzahl; 70 Prozent alte Noten zu 30 Prozent neuen. Herrschaft, sprechen wir denn chinesisch? Seufzend genießen wir dennoch unsere köstlich erfrischenden Drinks in aller Ruhe, bevor wir erneut zur Wechselstube traben, hinter deren Glasscheibe uns schon erstaunt der Angestellte von vorhin entgegenblinzelt. Ist was nicht in Ordnung? Geduldig repetiere ich seine Informationen. Er nickt bestätigend. Noch geduldiger frage ich nun seine Erinnerungen bezüglich unserer Reiseroute ab, die er fast lückenlos wiedergibt, während er uns weiterhin ratlos ansieht. Erst als ich ihm unser Geldpaket aufgefächert in die Durchreichemulde lege und fragend auf den Tierpark deute, macht es Klick. Mit der flachen Hand schlägt er sich an die Stirn, entschuldigt sich und deckt uns anstandslos mit ersatzweisen Mandelas ein. Wir hätten doch nur was sagen müssen, murmelt er, sich irgendwie selbst widersprechend. Kein Problem, unser Fehler, strahle ich ihn an und meine das tatsächlich ernst, zumindest teilweise. Jetzt nämlich atme ich nicht nur afrikanische Luft, sondern weiß auch, dass ich wirklich da bin. Tja, ich habe meine Jubiläumstour wohl gleich mit einem saftigen Anfängerfehler begonnen. Und jeder, der schon mal in Afrika war, weiß, was ich meine: stelle erstens niemals eine Suggestivfrage, wenn du eine neutrale Antwort brauchst, fasse zweitens alles Besprochene nochmals zusammen, lasse es dir bestätigen und, drittens, kontrolliere das Ergebnis sofort. Bei Punkt zwei und drei habe ich gerade deutlich abgeloost – mit der entsprechenden Konsequenz. Aber schön, dass es Dinge gibt, die sich offenbar nie ändern…

Die alten und die neuen Scheine.










Nun sind wir aber wirklich ausreichend mit Mandelas bestückt, bedanken uns abermals herzlich und verlassen, hoffentlich zum letzten Mal, den freundlichen Wechsler, um kurz darauf in der Ankunftshalle nach Annette und Jochen Ausschau zu halten. Niemand da! Sicherheitshalber schicke ich eine SMS an Annette und erhalte postwendend Antwort: Wir sind schon hier! Augenblicke später sprinten die beiden eine Rolltreppe herab und wir fallen uns freudestrahlend in die Arme. Schwatzend und erzählend transportieren wir anschließend unser Gepäck zum Parkhaus, wo der Land Rover unserer Freunde steht, verstauen alles und stürzen uns wohlgemut in das Verkehrsgetümmel der Großstadt am Kap. Doch wie wollen wir fahren? Die östliche Südroute über die Küste oder lieber die westliche über den Ou Kaapse Weg? Uih, ja! Ich bin sofort Feuer und Flamme für Route zwei, denn hier kommen wir durch das Silvermine Nature Reserve, das ich in schönster Erinnerung habe – Fynbos vom Feinsten! Und wir werden nicht enttäuscht: nachdem wir den Settlers Drive mitsamt seinem dichten Feierabendverkehr hinter uns gelassen haben, tauchen wir ein in eine Welt voller kaptypischer Pflanzen. Dicke Proteenknospen trotzen nickend dem strammen Wind, mannshohe Erikasträucher leuchten in der Sonne, weiße Berzeliendolden setzen blendende Akzente inmitten eines wogenden Meeres elfenbeinfarbener Metalasiablüten und zwischen den Hügeln der Kaphalbinsel blitzt hin und wieder der blaugrüne Ozean hervor. Was für ein wunderschöner Anblick! Hingerissen lassen wir die einzigartige Landschaft an uns vorübergleiten und bedauern dabei ein wenig, heute keine Zeit mehr zu haben, uns hier näher umzusehen. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben – schließlich sind wir morgen auch noch da.

Noch ist es sonnig und warm
Aber die Wolken schieben schon
Straßenverkäufer mit Flamingos







Vorfreudig schrauben wir uns den alten Kapweg in südwestlicher Richtung wieder hinunter, durchqueren den windgeschützten Ferienort Sunnydale, biegen auf der Kommetjie Road nach Fish Hoek ab, wenden uns an der Küste nach rechts und erreichen bald darauf das lauschige Militärhafen-Städtchen Simon’s Town, wo wir heute übernachten werden. Hach, das ist wie Heimkommen, erst recht, weil dieser Ort vor über zwanzig Jahren Ausgangspunkt meiner allerersten Afrikareise war. Mein letzter Besuch des Küstenorts liegt nun sicher fünfzehn Jahre zurück, aber es ist, als wäre die Zeit hier stehengeblieben. Nur wenig hat sich verändert, zumindest auf den ersten Blick. Mit glänzenden Augen schmiege ich mich an Heinz und drücke ihm mein überbordendes Zuhause-Gefühl aufs Ohr: kuck mal, den Buchladen gibt es immer noch und dort ist die Metzgerei, in der ich mein erstes Straußenfilet gekauft habe, da drüben, das ist der Laden von Herrn Patel, dessen Sortiment mich aus der Gepäckverlust-Misere gerettet hat, links runter, da geht es zu den Pinguinen und jetzt kommt gleich der Golfplatz mit den windverkrüppelten Bäumen. Heinz, für den hier alles neu ist, der meine Erzählungen aber hinreichend kennt, freut sich liebevoll lächelnd mit mir, während Annette und Jochen staunen, an wie viele Dinge ich mich noch erinnern kann. Auch den Ort, den wir kurz darauf erreichen, habe ich natürlich nicht vergessen; es ist das Oatlands Holiday Ressort, auf dessen terrassenartig angelegten Campsites wir in unseren anfänglichen Afrika-Jahren stets die erste Nacht verbracht hatten. Heute jedoch müssen wir nicht zelten, denn Annette und Jochen haben, des wankelmütigen Kapwetters wegen, einen Bungalow angemietet. Eine gute Entscheidung, so zeigt sich jetzt, in der gerade einsetzenden Abenddämmerung: über die Tafelberge hinter uns schieben sich dichte graue Wolken, die Temperatur sinkt schlagartig und der allgegenwärtige Wind frischt ungemütlich-böig auf. Rasch nutzen wir das noch verbleibende Tageslicht, transportieren unser Gepäck in den Bungalow und richten uns dort häuslich ein. Das allerdings ist leichter gesagt als getan: unser Auto nämlich mussten wir unterhalb der kleinen Wohneinheit abstellen – eine Treppe fehlt – und nun das ganze schwere Zeug über einen hüfthohen Absatz und ein Holzgeländer hieven, was gesamtlogistisch wenig prickelnd ist. Als noch unprickelnder allerdings stellt sich der Bungalow selbst heraus, dessen heruntergekommener Zustand mich leicht schockiert. Abgewohnte Pressspan-Möbel verunzieren die beiden winzigen Schlafzimmer, eine ungepflegte, schlecht ausgestattete Küche verströmt wenig Wohlfühl-Atmosphäre und ein extrem zweckmäßiges Bad heißt uns verschämt mit tropfenden Armaturen willkommen. Gut, wir bezahlen zu Viert nur achzig Euro pro Nacht, was für eine feste Behausung direkt am Kap vergleichsweise günstig ist, doch mehr möchte man für die Bruchbude auch beileibe nicht ausgeben. Dennoch sind wir heilfroh, nicht im Zelt nächtigen zu müssen, denn jetzt, da es vollends dunkel ist, fegt ein eiskalter Wind über uns hinweg, der so heftig ist, dass wir unser geplantes Grillfeuer trotz eines Windschutzes nicht entfachen können. Ersatzweise braten wir deshalb unsere Steaks in einer klebrigen, verbeulten Pfanne und machen es uns am inhäusigen Küchentisch so gemütlich wie eben möglich. Das wiederum funktioniert sogar ganz gut, denn die Beleuchtung ist eher unterdimensioniert und schmeichelt somit dem Inneren des Chalets…

Metalasia-Büsche am Straßenrand
Erste Sicht aufs Meer
Empfangsbierchen







Nach dem Essen wagt sich Jochen zum Rauchen vor die Tür und wird Zeuge einer befremdlichen Aktion. „Kommt, das müsst ihr euch ansehen!“ Gespannt folgen wir ihm auf die Terrasse und kommen in den „Genuss“ eines ganz besonderen Schauspiels: ungefähr acht Bungalows weiter hat ein notorischer Grill-Pyromane den Kampf mit dem stürmischen Wind aufgenommen und ein loderndes Feuer entzündet. Hektisch fauchend züngeln die Flammen aus der spiritusgetränkten Holzkohle, allerdings nicht in die Höhe, sondern in die Waagerechte, und kommen dabei immer wieder der Holzbalustrade gefährlich nahe. Und jedes Mal, wenn eine besonders heftige Böe in die Glut fährt, fliegt ein Regen glühender Funken auf das benachbarte Reetdach. Man kann es echt übertreiben! Schaudernd ob der ungemütlichen Kälte und der südafrikanischen Braaiomanie ziehen wir uns wieder in unser Chalet zurück, wo wir nur noch das Nötigste aus dem Gepäck hervorkramen und uns anschließend in die bedenklich knarrenden Betten zur Nacht zurückziehen. Möge es bitte kein Großfeuer geben…
















Mittwoch, 6. November 2013

April 1967–März 2013, Vorbereitungen

Jeder Mensch muss seinen Weg gehen, ob er will oder nicht. Wo dieser Weg endet, das wissen wir alle, welch verschlungene Routen er bis dorthin allerdings nimmt, ist nicht vorherzusehen. Oft aber werden schon in frühester Kindheit Grundsteine für den groben Streckenverlauf gelegt – ein Verlauf, der zwar stets variabel bleibt, die Lebenstour in gewisser Weise jedoch positiv beeinflussen, mannigfaltig fächern, bereichern und, im Idealfall, sogar mehrspurig machen kann. Meine Eltern haben genau dieses Kunststück geschafft und mir mit ihrer Erziehung und Liebe unzählige Perspektiven und „Fahrspuren“ eröffnet. So düse ich heute mit guter Bodenhaftung auf meiner Haupt-Pad dahin, Stoßdämpfer mildern so manche Unebenheit des Lebens, ein inneres Navi manövriert mich aus hinterhältigen Sackgassen, es gibt eine Panoramastraße, Parkplätze, Tankstellen, attraktive Umwege und – ganz wichtig – eine Erholspur. Diese wurde mir praktisch in die Wiege gelegt: die extreme Naturverbundenheit meiner Eltern, ihre Detail- und Erklärungsfreude und, nicht zuletzt, ihre reichhaltige Bibliothek, prägten mich von Anfang an. Ich konnte noch nicht lesen, da steckte ich schon mit der Nase tief in Tier- und Pflanzenbüchern, in Grzimeks „Serengeti darf nicht sterben“ und „Kein Platz für wilde Tiere“, fuhr mit meinen Kleinkinderfingern begeistert auf der Weltkarte umher. Sehr früh schon reifte so in mir der Traum von Afrika, das mir bereits damals als Garten Eden dessen erschien, was ich so sehr liebte: Tiere und Pflanzen.

Der Traum blieb allerdings noch lange Zeit ein solcher, denn vor dreißig, vierzig Jahren zählte eine Afrikareise durchaus nicht zum Standardprogramm eines Durchschnittstouristen – es war fern, fremd, gefährlich, unerschwinglich. Dann endlich aber, mit fünfundzwanzig, erfüllte sich meine tiefe Sehnsucht – auf einer dreiwöchigen Südafrika-Tour mit meinem damaligen Freund, mit Zelt, Schlafsack und einem gemieteten, hellblauen City-Golf. Ich stieg in Johannesburg aus dem Flugzeug, atmete tief durch und wußte, meine Ahnung hatte mich nicht getrogen: ich war zuhause, in meiner zweiten Heimat, ich war angekommen. Dieses Gefühl von Geborgenheit umfängt mich nun jedes Mal, wenn ich afrikanischen Boden betrete, jedes einzelne Mal – und das seit über zwei Jahrzehnten. Und so wird es auch heuer sein, auf meiner zwanzigsten Afrika-Reise, einer Vier-Wochen-Jubiläums-Tour, die – mal wieder – eine ganz besondere sein wird und wie maßgeschneidert zu den speziellen Vorlieben passt, die sich in den letzten Jahren bei mir herauskristallisiert haben. Mit meinem Schneck Heinz und unseren beiden Freunden Annette und Jochen werde ich also die nächsten 28 Tage auf meiner ganz persönlichen Erholspur unterwegs sein: im Zickzack zu den Hotspots der Sukkulenten-Karoo, gipfelnd im Richtersveld, hinauf in die wundervolle Landschaft der Tirasberge, hinüber in die nahezu unendlichen Weiten der Zentralkalahari, weiter ostwärts zu den monumentalen Viktoriafällen und schließlich, in einem großen Bogen über den sympathischen Hwange Nationalpark, wieder hinunter, nach Johannesburg.

Allerdings wäre ich nicht das Kind meiner Eltern und Produkt ihrer detailverbundenen Erziehung, träte ich diese Tour einfach nur selig grinsend und voller Vorfreude an. Nein, so etwas bereite ich natürlich gründlich auf die mir eigene Art und Weise vor – eine Art und Weise, die meinen Reisegenossen so manches Schmunzeln entlockt… Unser Schwerpunkt liegt ja diesmal eindeutig auf der überbordenden Pflanzenwelt der Sukkulenten-Karoo, wozu Heinz und ich tonnenweise Fachliteratur besitzen. Leider sind die Bücher fast allesamt unhandlich, extrem gewichtig und sauteuer, somit also recht reiseuntauglich. Der eigentliche Hund jedoch liegt anderswo begraben: derartige Literatur ist meist nur in englischer Sprache erhältlich, englischer Fachsprache wohlgemerkt, und an der beiße ich mir regelmäßig die Zähne aus. Passagen wie die folgenden treiben mich immer wieder in den kapitulierenden Wahnsinn: „… cortex usually with, rarely without additional vascular bundles, bladder cells usually mesomorphic, rarely somewhat xeromorphic, mostly distinct…“ oder „Flowers in dense terminal dichasia, corolla urceolate…“ oder „The glabrous leaves have hydathodes scattered over the entire surface. Compare peculiaris: Leaves petiolate, ovate to elliptic, hirsute…“ Was genau heißt jetzt das, wie muss man sich das in der Praxis vorstellen? Doch es gibt, Larry Page sei Dank, beinahe nichts, wofür man im Internet nicht eine probate Lösung finden würde, nun ja, zumindest eine semi-probate. Nach langer Recherche fische ich tatsächlich eine ellenlange Liste aus dem hintersten Winkel des Web: botanische Fachbegriffe und deren Erklärungen – alles auf englisch. Meine Freude währt allerdings nur kurz, denn diese explanativen Ausführungen stellen mich vor das nächste, altbekannte Problem; auch sie ergießen sich mit angelsächsischem Fachchinesisch in mein sperriges Hirn und ich verstehe nach wie vor nur Bahnhof. Kurzerhand kaufe ich mir deshalb einen 1.600 Seiten starken „Bio“-Langenscheidt, bereite die englische Liste tabellarisch auf und verbringe die nächsten Wochen damit, zwei leere, extra zu diesem Behufe angelegte Spalten zu befüllen: deutscher Fachbegriff, deutsche, verständliche Erklärung. Zur weiteren Verdeutlichung erstelle ich einen Anhang mit zweisprachig beschrifteten Abbildungen aller erdenklichen Blattformen, Kelchquerschnitte, Blütendiagramme, Taxonomiebäume, Blütenanordnungsformen… Es folgen weiterhin 24 Seiten Speziesliste Knersvlakte, 38 Seiten Speziesliste Namaqualand/West Coast Nationalpark, Detailkarten verschiedener Vegetationszonen, hilfreiche Kontaktadressen für all unsere Reisestationen und – last but not least – ein Paar Knieschützer zum gepflegten Umherrobben nebst einer kleinen Sprühflasche, mit der ich die hygrochastischen Eigenschaften der Samenkapseln von Aizoaceen erforschen will, ohne meine kostbare Spucke vergeuden zu müssen. Heinz bleibt die Spucke ob dieses Präparationswahnsinns schon im Vorfeld beinahe weg, aber ich finde es klasse und packe meine Spezial-Mappe mit gutem Gefühl und zwei ausgewählten, handlichen Fachbüchern ins Handgepäck. Können wir jetzt endlich fahren?


Was man halt so braucht: Literatur, Kartenmaterial, Knieschoner, Sprühflasche

und was ICH so brauche...  ;-)

Dienstag, 5. November 2013

Reiseroute März/April 2013


Südafrika

11.3.2013 - Ankunft in Kapstadt; Oatlands Holiday Ressort
12.3.2013 - Kapstadt: Chapman’s Peak Drive; Tafelberg; Pinguine
13.3.2013 - Kapstadt > Tankwa Karoo NP; Skaapwagterspos
14.3.2013 - Kapstadt > Tankwa Karoo NP; Skaapwagterspos
15.3.2013 - Tankwa Karoo NP > Vanrhynsdorp; Sukkulentengärtnerei
16.3.2013 - Vanrynsdorp > Knersvlakte
17.3.2013 - Vanrhynsdorp > Namaqua National Park, Koringkorrel
18.3.2013 - Namaqua National Park, Koringkorrel > Skilpad Rest Camp
19.3.2013 - Namaqua National Park > Richtersveld National Park, Potjiespram
20.3.2013 - Richtersveld National Park, Potjiespram > Kokerboomkloof
21.3.2013 - Richtersveld National Park, Kokerboomkloof, Rundfahrt Park

Südafrika > Namibia

22.3.2013 - Richtersveld National Park, Kokerboomkloof > Namuskluft Rest Camp
23.3.2013 - Namuskluft Rest Camp > Tiras Conservancy, Tiras Gästefarm
24.3.2013 - Ruhetag auf Tiras
25.3.2013 - Tiras Gästefarm > Namib Naukluft National Park, Naukluft Campsite
26.3.2013 - Namib Naukluft National Park, Wandertag
27.3.2013 - Namib Naukluft National Park > Windhoek, Urban Camp; Shopping


Namibia > Botswana

28.3.2013 - Windhoek > Ghanzi, Thakadu Camp
29.3.2013 - Ghanzi > Central Kalahari Game Reserve, Motopi Pan
30.3.2013 - CKGR, Motopi Pan > CKGR, Sunday Pan
31.3.2013 - CKGR, Sunday Pan, Ruhetag
1.4.2013   - CKGR, Sunday Pan > Gweta, Planet Baobab
2.4.2013   - Gweta > Kasane, Senyati Safari Camp
3.4.2013   - Kasane > Victoria Falls, Victoria Falls Rest Camp; Shopping, High Tea


Botswana > Zimbabwe

4.4.2013   - Victoria Falls; Besuch der Fälle > Hwange National Park, Sinamatela Camp
5.4.2013   - Hwange National Park, Sinamatela Camp > Hwange National Park, Shumba Camp
6.4.2013   - Hwange NP, Shumba Camp > Hwange National Park, Main Camp
7.4.2013   - Hwange National Park, Main Camp > Musina, Elephant Inn

Zimbabwe > Südafrika

8.4.2013   - Musina > Johannesburg, Heimflug


7.900 Kilometer durch vier Länder

Donnerstag, 1. August 2013

Afrika 2013

KnersvlakteCape TownTafelbergTafelbergTafelbergTafelberg
TafelbergTafelbergTafelbergTafelbergTafelbergTafelberg
TafelbergTafelbergTafelbergTafelbergTafelbergCape Peninsula
Simon’s TownSimon’s TownAuf dem WegAuf dem WegTankwa Karoo NPTankwa Karoo NP

Afrika 2013, ein Album auf Flickr.