Wir
hatten so sehr auf eine regenfreie Nacht gehofft, doch das war uns
leider nicht vergönnt. Immer wieder prasselten Schauer auf unsere
Zeltplane herab und jetzt, zu früher Stunde, als wir aus unseren
Zelten robben, nieselt es immer noch leicht. Zwar beruhigt sich das
Wetter während des Frühstücks, sodass wir wenigstens ohne
Regenschutz packen können, aber die Zelte und das Gazebo sind
natürlich triefend nass und voller Schlamm. So gut es eben geht,
reinigen wir unser Equipment, bevor wir es in die Säcke stecken und
dann aufs Dach verfrachten. Puh, sind die Dinger schwer! Die nassen
Zelte sind jedoch im Moment unsere geringste Sorge. Vielmehr sehen
wir unserer Fahrt nach Fort Portal mit sehr gemischten Gefühlen
entgegen, denn es hat sicher nicht nur hier geregnet. Und auf uns
wartet abermals die schmierige Piste...
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Weg aus dem Kibale |
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Noch geht die Straße |
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Hier gehts irgendwo runter! |
Angespannt
verlassen wir also das Gelände der Forest Lodge und mäandern durch
den feuchten Dschungel, wo die Straße ja schon bei der Herfahrt
relativ griffig war. Als wir dann offeneres Gebiet erreichen,
verändert sich die Konsistenz der Erde und es wird schon wieder
leicht seifig. Noch aber ist das Gott sei Dank kein Problem. Und wir
wollen heute auch keines haben! Nach kurzer Absprache mit Annette
beschließen wir deshalb folgendes: bald müsste die Abzweigung zur
angeblich vorhandenen Umfahrung kommen und diese werden wir einfach
mal antesten. Wohlgemut düsen wir weiter und erreichen alsbald die
von einem der Ranger gestern beschriebene Örtlichkeit, von der aus
die Ausweichpiste abzweigen soll. Doch ganz so leicht, wie von dem
Parkangestellten geschildert, ist besagter Abzweig nicht zu finden
und wir verfahren uns mehrfach, bevor wir letztendlich doch auf die
verheißene Straße stoßen. Sagte ich gerade Straße? Wir stehen am
Rande einer Hügelkette, unter uns breitet sich ein kleines Dorf aus
und rechts von uns wächst ein recht markanter Baum. Genau wie der
Mann gesagt hatte. Doch das, was da schräg den Hügel ins Dorf hinab
führt, ist keine Straße, sondern eher ein ausgewaschener
Trampelpfad! „Die ersten Meter sind etwas holperig, dann aber wird
es schnell besser!“ Immer noch haben wir die Worte des Rangers in
den Ohren, als Jochen, mit Heinz und mir an Bord, vorsichtig seinen
Wagen auf die Feldpiste lenkt. Annette wartet vorsichtshalber – und
das ist eine richtig gute Entscheidung: die ersten Meter sind
holperig, ja, aber danach wird es noch schlimmer! Furchen, in denen
ein Mensch bis zum halben Oberschenkel versinken würde, tun sich vor
uns auf, schmale, schlammige Erdstege verbinden die Auswaschungen
miteinander und die rechte Reifenspur entfernt sich höhentechnisch
immer weiter von der linken, sodass wir schließlich extreme
Schräglage haben und auf schmierigen Erdrippen umherrutschen, immer
in der Gefahr, in eine der tiefen Furchen abzugleiten. Heinz und mir
wird ganz anders. Doch auch Jochen verkrampft sich zusehends und
zieht schließlich die Notbremse. „Wir müssen zurück, das geht
gar nicht!“ Aber wie kommen wir zurück? Umdrehen ist unmöglich.
So bleibt uns nichts anderes übrig, als den bereits gefahrenen
halben Kilometer im Rückwärtsgang wieder nach oben zu ackern und zu
hoffen, nicht in eine der Furchen abzugleiten. Zentimeter für
Zentimeter arbeitet sich Jochen nach oben, schnauft und stöhnt vor
Anspannung, wir hingegen krallen uns in den Sitzen fest und versuchen
ihn so gut wie möglich zu unterstützen, indem wir die Spur im Auge
behalten und ihn dirigieren. Unendlich langsam kommen wir voran, noch
langsamer will die Zeit vergehen, aber dann haben wir es endlich
geschafft. Puh, unfallfrei und unversehrt, was fast an ein Wunder
grenzt, rangieren wir uns neben Annettes Wagen ein und steigen erst
mal aus, um tief durchzuatmen.
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Kirchenbau oder Sanierung? |
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Fast wie unsere „Umfahrung“... |
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Unser Horrorabschnitt |
„Und, ist die Piste befahrbar?“,
fragt Annette, die unseren Höllentrip nach unten und wieder rauf
nicht beobachten konnte, da sich das Drama hinter einem
sichtverdeckenden Hügel abgespielt hatte. „Nein“, grunzt,
Jochen, „no way! Und seid froh, dass ihr das nicht mit anschauen
musstet!“ „So schlimm?“ „Schlimmer!!!“ Damit ist das Thema
für Jochen abgehakt. Nach dieser teuflischen Rutscherei sehen wir
Drei natürlich die nun wahrscheinlich bevorstehende Schlitterpartie
nach Fort Portal auf der Normalpiste mit völlig anderen Augen.
Annette jedoch, die unseren Katastrophenabstecher nicht miterlebt
hatte, rutscht das Herz in die Hose. Mit einem verzweifelten,
schicksalsergebenen Aufseufzen setzt sie sich wieder hinters Steuer
und folgt uns, hinaus auf die Hauptroute. Eine Viertelstunde später
tauchen einige Landschaftsmarker auf, die uns signalisieren, dass
hinter der nächsten Kurve der Schmierseifenabschnitt beginnt. Mit
deutlich reduziertem Tempo tasten wir uns an besagte Stelle heran,
fahren die ersten Meter bergab und beginnen dann kurz zu zweifeln:
die Piste ist nass, aber viel griffiger als noch vor zwei Tagen. Ist
das wirklich die Passage? Ja, sie ist es. Doch während der
vergangenen Tage müssen die Straßenbauer Unmengen sandiger Erde
ausgebracht haben und die bewirkt tatsächlich, dass der
Streckenabschnitt ohne jegliches Schlittern zu befahren ist! Meine
Güte, wenn wir das gewusst hätten!
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Planschen am Rande der Straße |
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Fast wie eine Autobahn... |
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Der Teer hat uns wieder |
Erleichterung
macht sich bei allen Beteiligten breit und so erreichen wir bald
darauf entspannt Fort Portal und die Teerstraße, die wir am liebsten
küssen würden. Das tun wir natürlich nicht, sind aber trotzdem
froh, dass uns das schwarze Band heute den ganzen restlichen Tag
begleiten wird und somit wahrscheinlich keine weiteren
Schmierseifen-Intermezzi bevorstehen. Hah, wie schön so eine lange
Autofahrt sein kann! Diese Tatsache ist aber sicher nicht nur dem
Teerbelag geschuldet, auch die Landschaft trägt einen Gutteil dazu
bei. Die heutige Route führt uns nämlich am Fuße des Ruwenzori
Massivs entlang. Immer wieder, wenn die Wolken es gut mit uns meinen,
können wir Blicke auf die teilweise um die 5000 Meter hohen Gipfel
erhaschen. Die Luft, die bei den Fenstern hereinströmt, ist relativ
kühl und wir können uns lebhaft vorstellen, wie rau und harsch das
Klima dort oben auf den Gipfeln sein muss. Der Ebene entlang des
Ruwenzori-Massivs jedoch scheint der kühle Odem der Berge zu
bekommen, denn hier floriert die Landwirtschaft. Sobald man sich
einem Ort nähert, bekommt man alle paar Meter frisches Obst und
Gemüse angeboten, das in den verlockensten Farben in Eimern, Kisten,
Körben und auf kleinen Verkaufstischen präsentiert wird. Wir können
dieser üppigen Verlockung natürlich nicht widerstehen und decken
uns mit köstlichen Minibananen und leuchtend roten Tomaten ein. Die
Paradiesäpfel verwahren wir sicher in unserem Laderaum, die Bananen
jedoch fallen sofort unseren Gelüsten zum Opfer. Ach, wie süß und
aromatisch sie sind! Schade, dass man so etwas Deliziöses bei uns
zuhause nie oder nur sehr selten bekommt...
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Auch Teer mit Schlaglöchern
kann schön sein! |
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Unterwegs zum QENP |
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Hinter den Wolken: das Ruwenzori-Massiv |
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Unterwegs |
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Unterwegs |
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Hier gedeiht alles |
Fingerleckend
und schmatzend haben wir gerade die Distrikthauptstadt Kasese hinter
uns gebracht und die letzte Banane vertilgt, als ein Schild eine
geografische Besonderheit ankündigt: in Kürze werden wir den
Äquator überqueren und von der Nordhalbkugel auf die südliche
wechseln; ein Denkmal in Form einer Skulptur soll diese Stelle
markieren. Gespannt steuern wir auf diesen Punkt zu und erwarten –
natürlich nichts, zumindest nichts außergewöhnliches. Und so ist
es auch. Neben einer stinknormalen Teerstraße (ist nicht böse
gemeint, liebe geteerte Straße) steht eine etwas bröckelige,
ringförmige Beton-Skulptur, angeblich exakt auf dem Äquator und je
ein Parkstreifen rechts und links der Fahrbahn ermöglicht es dem
geneigten Touristen, hier gefahrlos anhalten zu können.
Selbstverständlich stoppen auch wir, irgendwie ist es ja doch etwas
Besonderes, das man sich nicht entgehen lassen sollte, und sei es
nur, um ein obligatorisches Dokumentationsfoto zu schießen. Wir
passieren also die Skulptur, scheren auf die dahinterliegende
Parkbucht aus und haben noch nicht mal die Sicherheitsgurte gelöst,
als wir etwas erblicken, was uns sehr amüsiert. Schräg gegenüber,
am Rande der anderen Fahrbahnseite, schreitet ein sehr stattliches
Pavianmännchen aus dem Gebüsch. Extrem angelegentlich klettert es
auf einen steinernen Straßenpfosten, setzt sich dort hin, senkt den
Kopf, als würde es sein Bein betrachten, in Wahrheit aber lässt es
uns nicht aus den Augen. Ein schlaues Tier, dieser Wächter des
Äquators! Es ist ziemlich klar, dass hier wohl fast jeder Tourist
anhält, um sich kurz die Füße zu vertreten, ein Foto zu machen
oder einfach nur einen Fuß direkt auf den Äquator zu setzen. Und
viele dieser Anhalter vergessen in ihrer freudigen Erregung sicher,
die Fenster und Türen ihrer Gefährte zu schließen. Das weiß der
Pavianmann aus Erfahrung, weshalb er wohl sofort auf der Bildfläche
erscheint, sobald er ein Auto anhalten hört. Und wir haben
vernehmlich angehalten; die Bremsen des grünen Land Rovers nämlich
quietschen wie das verrostete Brückentor einer alten Ritterburg.
Entsprechend erwartungsvoll beobachtet uns der diebische Primat nun,
lugt unauffällig unter seinen Brauenwülsten zu uns rüber, als wir
aus den Autos klettern. Fröhlich winken wir ihm zu, schließen die
Türen mit einem lauten Rumms und gehen, bewaffnet mit unseren
Kameras, zum Äquator-Monument, unsererseits den Pavian nicht aus den
Augen verlierend.
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Ihr seht mich? |
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Kann nicht sein! Oder? |
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Mhmm, geh ich halt... |
Und seine Reaktion ist faszinierend. Sie zeigt, wie
nahe wir Menschen mit den Primaten verwandt sind, wie ähnlich wir im
Falle eines Falles agieren: der Pavian registriert, dass wir ihn
wahrgenommen haben, ist offensichtlich verärgert darüber, will sich
jedoch nichts anmerken lassen. Er dreht sich auf seinem Pfosten,
gerade so, als hätte er uns nicht gesehen, kratzt sich den Bauch,
während sein Blick gen Himmel geht, puhlt in einer ablenkenden
Übersprungshandlung an seinen Zehen herum und hüpft erst dann von
seiner Säule, als er uns abgelenkt wähnt. Betont angelegentlich
überquert er die Straße, schlendert in Richtung unserer Autos,
hüpft wie zum Trotz kurz auf Annettes Landy, dreht aber sofort
wieder ab, als wir ihm abermals zu verstehen geben, dass wir ihn im
Blick haben. Für einen kurzen Moment lässt er sich auf der linken
Fahrspur nieder, kratzt sich am Oberarm und verschwindet dann
gemächlich in der Botanik. Könnte er pfeifen, er würde es tun...
Wie ein Mensch, der sich ertappt fühlt und totales Desinteresse und
reinste Unschuld heuchelt, der uns aber zeigen musste, dass er
könnte, wenn er nur gewollt hätte.
Wie
Menschen, wie reisende Menschen, tun auch wir, was von uns erwartet
wird: wir fotografieren uns in verschiedenen Konstellationen im
Äquator-Ringel, versuchen das Besondere der Situation in uns
aufzunehmen und machen uns schließlich, nach getaner Arbeit wieder
auf den Weg, natürlich nicht ohne dem frustrierten Pavian, der immer
noch halb versteckt und beobachtend im Gebüsch sitzt, freundlich
zuzuwinken. Sicher werden bald neue Menschen kommen, die
unvorsichtiger sind als wir und die kannst du dann beklauen!
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Unbemannter Kringel |
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Der Kringel und ich |
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Drei Männer... |
Grinsend
nehmen wir die nächsten Kilometer in Angriff und erreichen wenig
später das Main Gate des Queen Elizabeth Nationalparks, wo wir
unsere Autos parken, um uns anzumelden. Annette und Jochen
verschwinden zur Erledigung des Papierkrams im Office, wir anderen
sehen uns derweil ein wenig um, studieren die Karten des Parks,
bewundern ein Bronze-Relief des Parkareals, gehen aufs Klo und harren
der Dinge. Nach einer ganzen Weile stoßen Jochen und Annette wieder
zu uns – wir sind angemeldet, doch weitere Formalitäten müssen am
nächsten Gate erledigt werden und dann müssen wir uns nochmal im
Office auf der Mweya-Peninsula melden, um den Rest über die Bühne
zu kriegen. Na ja, warum einfach, wenn es auch umständlich geht...
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Da gehts rein! |
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Am ersten Gate |
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Ruwenzori-Ahnung |
Wir
schlichten uns also wieder in unsere Autos, verlassen das Crater Gate
und machen uns auf den Weg zum Kasenyi Gate. Es sind nur 9 Kilometer
bis dorthin, aber da wir uns ja schon mitten im Park befinden, gibt
natürlich auch auf dieser Strecke schon einiges zu sehen. Der erste
Stopp erfolgt zum Beispiel bereits nach wenigen hundert Metern, denn
von hier hat man einen wunderschönen Blick auf einen Kratersee, den
nordöstlichsten einer ganzen Kraterlandschaft. Diese Ecke des Parks
hatte ich vorher, am ersten Gate schon mit Augen und Fingern auf
einem bronzenen Relief bewundert und mir sehr gewünscht, mehr davon
zu sehen zu bekommen. Ich bin stets höchst fasziniert von solchen
Oberflächenstrukturen; da es einem aber selten vergönnt ist, sie
aus der Luft, der für mich reizvollsten Perspektive betrachten zu
können, hat mir bereits das Relief viel Freude bereitet – quasi
wie ein Flug im Kleinen. Doch jetzt hier vor diesem See zu stehen und
zu wissen, dass es mehrere dieser Krater gibt, schürt die Neugierde
in mir. Auf einer Karte des Parks hatte ich vorhin entdeckt, dass man
einen sogenannten Crater Drive machen kann, der mich natürlich
extrem interessieren würde. Ich spreche meine Mitreisenden darauf
an und stoße auf allseitiges Interesse. Ja, das machen wir, morgen
oder übermorgen, lautet der einhellige Beschluss. Juhu, gebongt! Mit
diesem Wissen im Nacken fällt mir der Abschied vom Kratersee gleich
viel leichter, und ich klettere voller Vorfreude wieder ins Auto –
schließlich wollen wir unsere Campsite noch heute bei Tageslicht
erreichen.
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Erster Kratersee |
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Er macht Lust auf mehr |
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Büffel am Kratersee-Ufer |
Wenig
später, wir haben noch ein sonnenbadendes Hippo mitten im Busch,
viele Vögel und erste Kandelaber-Euphorbien erspäht, erreichen wir
Kasenyi Gate, wo die nächsten Formalitäten auf uns warten – und
Tsetses! Kaum haben wir die Autos geparkt, schon fallen die Viecher
über mich her. Es sind nicht viele, vielleicht fünf oder sechs,
doch es scheint, als hätten sie akkurat auf mich gewartet. Heftig
fluchend schlage ich um mich – und ernte schon wieder ungläubige
Blicke. „Wo siehst du da Tsetses?“ Gottseidank kehren Annette und
Jochen recht schnell aus dem Office zurück und wir können diesen
unseligen Ort rasch verlassen. Gleich hinter dem Gate, das auf einem
offenbar tsetse-begünstigenden, baumfreien Fleck in der Botanik
errichtet wurde, verändert sich die Landschaft und die
Höllen-Fliegen verschwinden wieder. Einen Stich habe ich trotzdem
abbekommen. Selbigen kratze ich ausgiebig, bis wir, nach weiteren
Kilometern, an der Mweya Safari Lodge ankommen, deren Gelände mit
einer Schranke abgeriegelt ist. Mithilfe unserer bis jetzt erworbenen
und gesammelten Papiere dürfen wir diese anstandslos passieren,
werden aber von einem Gateranger strengen Blicks ermahnt, uns ja und
auf alle Fälle noch im Office zu melden.
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Das zweite Gate... |
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... das mit den Tsetses |
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Tot? Nö, Sonnenbad! |
Meine Güte, man könnte
meinen, wir wollen unser heutiges Nachtquartier in Fort Knox
beziehen, dabei möchten wir doch nur auf die Campsite! Doch
natürlich sind wir artig und bringen auch dieses Anmeldeprozedere
ohne Murren hinter uns, das heißt, Annette und Jochen tun das. Wir
hingegen beobachten Vögel, die sich zahlreich in den Bäumen des
Parkplatzes herumtreiben. Die durchaus vergnüglichen Sichtungen
lassen die Zeit rasch verstreichen und ehe wir uns versehen, sind
unsere beiden Freunde wieder bei uns. Aller Papierkram für heute
erledigt! Freudig schlichten wir uns erneut in unsere Autos und
streben nun unserem endgültigen Quartier für die kommenden beiden
Nächte zu, der Mweya Campsite, die auf der Spitze einer kleinen
Halbinsel liegt, im Norden begrenzt vom Lake Edward, im Süden vom
Kazinga Channel, der Wasserverbindung zwischen Lake Edward und Lake
George.
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Mweya Pavillon |
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Sonnenuntergang auf der Mweya Peninsula |
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Trügerisch schön... |
Wir
freuen uns sehr auf diesen Platz, denn Annette und Jochen, die vor
ein paar Wochen schon mal hier waren, erzählten von der
wunderschönen Lage und diversen Tierbesuchen, bedingt durch die
Wassernähe. Gespannt also nähern wir uns dem spitz zulaufenden
Halbinsel-Zipfel und halten Ausschau nach jedwedem tierischen Leben.
Doch wass sehen wir? Die drei hormonschwangeren Britenjungs, deren
Bekanntschaft wir bereits im Red Chili Camp im Murchison Fass NP
machen durften! Mit nackten Oberkörpern und extrakurzen Hosen liegen
die drei wie Hilfsadonisse auf kleinen Plastik-Luftmatratzen und
halten ihre größtenteils vornehm insel-bleichen Astralleiber in die
kräftig leuchtende Nachmittagssonne. Hui, wenn die Jungs das noch
eine halbe Stunde durchhalten, haben wir heute Abend Ruhe, denn sie
werden sich in den Schmerzen ihres bereits jetzt beginnenden
Sonnenbrandes winden und dergestalt keinerlei idyllstörende
Aktivitäten entwickeln können. Lässig winken winkend grüßen wir
die drei Grillhähnchen, die nur müde die Köpfe heben, juckeln an
ihnen vorbei und und nehmen die mehrere hundert Meter entfernte
Campsite an der Spitze der Halbinsel ins Visier. Ah, hier ist
niemand; wir können uns also breitmachen! Das tun wir auch, laden
unser Equipment ab, bauen die Zelte auf und schleppen Stühle und
Küchenequipment unter das Dach eines gemauerten, strohgedeckten
Pavillons, der genügend Platz für uns alle bietet und zudem eine
wunderschöne Rundumsicht auf die abfallenden Uferregionen der
Halbinsel ermöglicht. Während des Lageraufbaus werfen wir immer
wieder einen Blick in die pittoreske Runde, wobei uns natürlich
nicht entgeht, dass sich im Norden der Himmel bedenklich verdunkelt.
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Es regnet heftig ... |
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... aber Jochen macht Bobotie ... |
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... und alles ist gut! |
Und kaum sind wir fertig eingerichtet, haben unsere Sundowner in der
Hand und hängen genüsslich in den Campingstühlen herum, zucken
auch schon Blitze der heftigeren Art auf, es windet und grollt, Böen
greifen nach allem, was lose ist und ein heftiges Gewitter geht auf
uns nieder. Doch wir sitzen ja gut geschützt unter unserem
Pavillondach, haben alles Nötige greifbar und erfreuen uns deshalb
unbesorgt an diesem Spektakel. Gut, unser Freiluft-Lagerfeuer mussten
wir kurzerhand löschen und unters Dach verlagern, aber es mangelt
uns an nichts – außer an Tieren, die bei diesem Wetter auch lieber
in Deckung bleiben. Heimelig prasselt also der Regen auf das Dach des
Pavillons herab, wir lassen es uns gutgehen und freuen uns, als das
Gewitter zu fortgeschrittenerer Stunde über uns hinweg gezogen ist
und uns einen regenfreien Heimweh in unsere Zelte erlaubt. Dort ist
alles trocken geblieben, gemütlich raschelnde Schlafsäcke erwarten
uns, der aufklarende Himmel beschert uns eine ruhige Nacht, lediglich
die Tropfen, die leise glucksend aus dem Buschwerk neben uns zu Boden
fallen, singen uns gar wohlig in den Schlaf und lassen uns von morgen
träumen. Von einem Tag, fast ganz ohne Formalitäten, mit einem
Ausflug in den östlichen Teil des Parks und in die Kraterlandschaft,
sowie einer Bootsfahrt auf dem Kazinga Channel...
Weitere Impressionen des Tages:
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Blutspendeaufruf in Fort Portal |
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Am Äquator |
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Am Äquator |
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Lalala, mhmm, lala... |
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Aber meinen Eckzahn habt ihr schon gesehen?!? |
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Unterwegs |
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Ruwenzori Mountains |
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Blick auf den Kazinga Channel |
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Fast im Camp! |
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Unterhaltungsvögel ... |
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... am dritten Gate ... |
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... verkürzen uns ... |
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... die Wartezeit |
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Trotz Regens guter Dinge |
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Warten aufs Bobotie |
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QENP Map |
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Chefpyromane in action |