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Ausgeruht
und erholt erwachen wir am frühen Morgen und beginnen unser Tagwerk,
indem wir uns mit einem ausgiebigem Frühstück stärken. Danach
beseitigen wir das kochtechnische Schlachtfeld vom gestrigen Abend,
nutzen die Gunst unseres hochzivilisierten Umfeldes, laden Akkus,
reparieren ein paar Kleinigkeiten und trödeln ansonsten gemütlich
vor uns hin. Annette und Jochen statten noch dem campeigenen Pool
einen Besuch ab, während Heinz mit seiner Kamera loszieht und ich
ein wenig Literatur wälze. Als unsere beiden Freunde vom Schwimmen
zurückkehren, bricht plötzlich geschäftiger Aktionismus aus, von
dem ich mich sofort anstecken lasse: ich eile zum Zelt und beginne
mit dessen Abbau. Heinz, der gerade in einem nahen Gebüsch auf
offenbar erfolgreicher Vogeljagd ist, sieht mich werkeln und kommt
leicht konsterniert herbei. „Was is’n jetzt los?“, fragt er mit
erbostem Blick auf eine fieberhaft räumende Annette, einen auf dem
Autodach herumkletternden Jochen und auf mich. „Da wird ewig
rumgetrödelt und jetzt, wo ich mich mal in Ruhe umsehen möchte, da
geht plötzlich die Hektik los! Das kapier ich einfach ned!“ Zornig
pfeffert er seine Kamera auf den Tisch und kniet sich in den Rasen,
um mir mit dem Zelt zu helfen. „Ach, Schneck, lass nur, ich mach
das schon, geh du zu deinen Vögeln.“, versuche ich ihn zu
besänftigen. „Nein, natürlich helf’ ich dir. Ich versteh’s
bloß ned. Jeden Tag der selbe Scheiß, jeden Tag das Gesandel und
dann plötzlich Stress. Das geht doch auch anders. Und meine
Brillenvögel kann ich jetzt auch vergessen!“ Rohrspatzend schleppt
er unsere Zelteinrichtung zum Auto. Ich kann ihm seinen Grant ein
bisschen nachfühlen und muss ihm im Stillen recht geben. Wir wissen
unsere Tageskilometer, wir wissen, dass wir immer lange brauchen,
weil es so viel zu sehen gibt, wir wissen, dass der Tag nur 24
Stunden hat und trotzdem fahren wir meist auf den letzten Drücker
los, kommen kurz vor Einbruch der Dunkelheit an. Das nervt manchmal
und wir könnten es sicher anders koordinieren, straffen. „Aber
dafür sind wir doch im Urlaub, Schneck, dass wir mal sandeln
können.“, sage ich einlenkend, als Heinz wiederkommt, um die
nächsten Sachen abzuholen. „Trotzdem. Scheiß Hetzerei da, jeden
Tag!“, schimpft er im Weggehen. Naja, er wird sich schon wieder
einkriegen bis heute Abend, wenn wir wie immer im letzten Tageslicht
unser Zelt aufschlagen werden…
Und
das wird sicher so sein, denn, als wir endlich abfahrbereit sind, ist
es schon wieder fast halb elf und wir haben eine ziemlich stramme
Strecke vor uns. Aber wenigstens ist der größte Teil davon geteert
und sollte relativ rasch zu bewältigen sein. So also brausen wir
los, hinaus auf die B1, die uns schnell und schlaglochfrei nach
Noordoewer führt, wo sich die namibische Grenzstation befindet. Im
Handumdrehen sind wir durch und steuern daraufhin Vioolsdrif an, um
nach Südafrika zu einzureisen. Kaum dort angekommen, befiehlt uns
ein finstergesichtiger Officer mit markiger Geste, sofort anzuhalten
und verlangt nach den Autopapieren, mit denen er daraufhin gemessenen
Schrittes den Wagen zu umrunden beginnt. Ohoooh! Doch plötzlich
ertönt ein jauchzendes „Jiehaa!“ von hinten, der ehemals
finstere Beamte strahlt jetzt über sein ganzes pummeliges Gesicht,
gibt uns die Papiere zurück, meint grinsend „You guys love Africa,
hmm?!“ und winkt uns einfach durch. Was war denn das jetzt? Ach,
vielleicht haben ihn die zahlreichen Aufkleber auf der Hecktür so
fröhlich gestimmt; die nämlich zeugen von vielen Afrikabesuchen in
allen möglichen Ländern – das scheint ihm wohl ausnehmend gut
gefallen und auch geschmeichelt zu haben. Gut für uns. Wenn jetzt
seine formular-bearbeitenden Kollegen angesichts unserer unzähligen,
afrikanischen Pass–Stempel auch so begeistert reagieren, steht
unserer problemlosen Einreise nichts mehr im Wege. Und tatsächlich:
15 Minuten später ist alles erledigt und wir setzen unseren Weg
rechtmäßig auf südafrikanischem Staatsgebiet fort. Ereignislose 70
Kilometer weiter südlich erreichen wir, nach eintöniger Fahrt auf
schnurgerader Straße, das staubige Kaff Steinkopf und biegen dort in
westlicher Richtung auf die R382 ab.
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Über Land |
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Steinkopf City |
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Berückende Architektur |
Langsam
aber stetig führt uns nun das Teerband nach oben, hinauf in die
Berge, die wie ein Bollwerk vor uns aufragen. Die Straße wird immer
kurviger; gefühlte zirka hundert Serpentinen später kommen wir dann
auf dem 916 Meter hohen Sattel des Anenous Passes an. Ein grandioser
Blick ins flache Hardeveld tut sich vor uns auf und während wir im
Fahren die Aussicht genießen, lässt Heinz seine Augen
sehnsuchtsvoll in die umliegenden Felsen schweifen: Sukkulenten! Ein
paar unidentifizierte, aber eindeutig sukkulente Pflanzen hat er mit
bloßem Auge schon aus dem fahrenden Auto heraus erspäht, aber das
Gelände sieht so verheißungsvoll aus, dass er am liebsten anhalten
und zu Fuß losziehen würde. Dazu aber ist weder die Örtlichkeit
geeignet, noch haben wir genügend Zeit für eine ausgedehnte
botanische Exkursion – leider. Langsam also schlängeln wir uns die
Passstraße wieder nach unten. Sie ist hervorragend ausgebaut und
wirkt derartig neu, dass man sich kaum vorstellen kann, hier auf
durchaus historischen Pfaden unterwegs zu sein: einst nämlich war
diese Route ein viel frequentierter Weg für Eisenerztransporte. Aus
den fernen Minen von Okiep und Concordia wurde das wertvolle Material
auf Pferderücken in den noch ferneren Hafen von Port Nolloth
geschafft, um von dort aus verschifft zu werden. Doch auch lange vor
seiner kommerziellen Nutzung war dieser Pass schon als einzige
Möglichkeit zur Überquerung des felsigen Höhenzuges bekannt:
bereits die alten Khoikhoi kletterten hier herum und gaben dem
Bergübergang auch seinen Namen. Das geklickte Khoisan-Wort
„Nani=nus“ wurde zu Anenous und bedeutet nichts anderes als „the
side of the mountain“.
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Blick vom Anenous Pass |
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Autokontrolle |
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Schneck am Objekt |
Diese
steile Barriere, die das Escarpment hier dem Reisenden in den Weg
stellt, haben nun auch wir überwunden, wir lassen die Berge hinter
uns und rollen hinab ins felsengespickte Hardeveld, das allmählich
ins flache Sandveld übergeht und sich Meeresniveau nähert. Und
jetzt hält Heinz es nicht länger aus: seit ewigen Kilometern schon
ziehen Sukkulenten deutlich sichtbar an uns vorüber, doch vor
einiger Zeit haben sich nun auch noch imposante Euphorbien-Horste
dazu gesellt und die will sich Heinz jetzt unbedingt genauer
anschauen. Da trifft es sich gut, dass wir alle gerne eine Pause
gemacht hätten – pinkeln, rauchen, Füße vertreten – und auch
dem Auto tut ein Stopp nicht schlecht, denn während der letzten 20
Kilometer ist die Kühlwasseranzeige immer höher gestiegen und steht
nun kurz vor dem roten Bereich. So also kurven wir kurzerhand in den
sandigen Streifen links der Fahrbahn, springen aus dem Wagen und
landen gewissermaßen im Paradies. In einem Paradies mit leichten
Einschränkungen, denn hier liegt jede Menge Zivilisationsmüll
herum. Doch zwischen den zahlreichen Glasscherben, Plastikfolien,
Reifenfetzen und Metallteilen wächst eine unglaubliche Vielfalt von
Sukkulenten. Da sind zum Beispiel fingerartige, ledrige und papillose Würstchenketten,
filigrane Agglomerate winziger, dicht gedrängter Blättchen und steckerlförmige Euphorbien, das Schönste und Augenfälligste jedoch sind große,
frischgrüne Blätter, die von einem tomatenroten Rand geziert
werden. Es sind eindeutig Mittagsblumengewächse, da es uns aber leider nicht gelingt,
ein blühendes Exemplar ausfindig zu machen, können wir die Pflanzen
auch nicht genauer bestimmen. Egal! Wir sind so begeistert von der
dargebotenen Sukkulentenpalette, dass uns dieses
Identifikationsproblem keinen Kopf macht, sondern lediglich unsere
Vorfreude auf den Richtersveld Nationalpark fast ins Unermessliche
steigert.
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Amphibolia sp. |
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Cephalophyllum sp. |
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Eberlanzia schneideriana |
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Mesembryanthemum
(barklyi/squamulosum?) |
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Amphibolia rupis-arcuatae |
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Brownanthus arenosus |
Nachdem
wir nun alle Pflanzen gebührend bestaunt, unsere Blasen erleichtert
und das Auto gründlich gecheckt haben, setzen wir unseren Weg fort,
um möglichst rasch unserem Traumziel näher zu kommen. Bereits eine
halbe Stunde später laufen wir in Port Nolloth ein, einem Küstenort,
wie er, in meinen Augen, trostloser nicht sein könnte:
windverblasen, nebelgeplagt und voller unbewohnter Ferienbungalows im
tristen Einheitslook. Nein, hier möchte ich nicht tot über dem Zaun
hängen! Dazu aber besteht ja auch Gott sei Dank keine Notwendigkeit;
das einzige, was wir vor Ort tun müssen, ist tanken und das geht
schnell. Im Zentrum des Kaffs dann empfängt uns die ersehnte Tanke,
die jetzt, mitten im April, immer noch die volle Weihnachtsdeko an
den Fenstern kleben hat, was etwas befremdlich wirkt. Noch
befremdlicher aber, zumindest für uns Deutschsprachige, ist der Name
des Betreibers, der in großen Lettern über der Ladentür prangt.
Der bedauernswerte Mann heißt doch tatsächlich und allen Ernstes
Pieter Kotze! Nein, nicht Coetzee, sondern schlicht und ergreifend
Kotze. Er kann ja beileibe nichts dafür und ahnt wahrscheinlich auch
nichts von dem schalen Geschmack, den uns sein Familienname sofort
auf die Zungen zaubert, nichtsdestotrotz beneide ich ihn nicht. Es
ist schon eine recht unangenehme Sache, einen seltsamen Namen wie
Katzenwadel, Backofen oder Dotterweich zu führen, auch ein
anzüglicher wie Schlüpfer, Ficker oder Mösl ist nicht besser, aber
ein derart unappetitlicher, selbst wenn er im eigenen Lande nicht in
diesem Sinne verstanden wird?! Nein, Herr Kotze, das geht leider gar
nicht! Auf jeden Fall hoffe ich inständig für dich, du mögest
niemals auf die Idee kommen, ins deutschsprachige Ausland
auszuwandern, denn da hättest du sicher wenig Spaß.
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Port Nolloth „Strand" |
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Die Tanke von Herrn Kotze |
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Weihnachten im April |
Während
ich gerade sinniere, welchen Lauf mein bisheriges Leben wohl genommen
hätte, wäre ich zum Beispiel in eine Familie namens Bröckerlhusten
geboren worden (Barbara Bröckerlhusten, hihi!), kurvt ein weiteres
Auto neben den Zapfsäulen vor. Dem bulligen Pick Up entsteigt ein
noch bulligerer Südafrikaner, stilgerecht gewandet in kurze Hosen,
weiße Tennissocken und Ledersandalen. Er drückt seinem begleitenden
Schwarzen herrisch Geld in die Hand, weist ihn an, den Tank zu
befüllen und kommt dann ohne jegliches Hallo neugierig auf uns zu.
„Wo seid ihr denn her?“, fragt er auf Afrikaans, den Blick
verwundert auf unser Nummernschild gerichtet. „Wir sind aus
Deutschland.“, antworte ich formvollendet in seiner Landessprache.
„Duitsland, Duitsland…?“, rätselt der Typ, tausend
Fragezeichen im Gesicht tragend. Von diesem seltsamen Land hat er
offensichtlich noch nie etwas gehört, doch statt weitere Fragen zu
stellen, wie ich eigentlich erwartet hätte, dreht er sich nur erneut
grußlos murmelnd um, greift in seine Hemdtasche – und zündet sich
eine Zigarette an; völlig entspannt, direkt neben den Zapfsäulen.
Na, Prost Mahlzeit!
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Bei Alexander Bay |
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Unser Name ist Hase! |
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Wenigstens blauer Himmel! |
Bevor
wir hier nun noch alle in die Luft fliegen, beeilen wir uns, diesen
gastlichen Ort so schnell wie möglich zu verlassen und folgen weiter
der R382 in nördlicher Richtung. Kilometer um Kilometer fräst sich
die Straße durch öde Landschaft, ab und zu erhaschen wir einen
erquicklichen Blick aufs Meer, werden von einem entgegenkommenden
Auto erfreut, ansonsten aber vergnügen wir uns damit, unsere
Kühlwasseranzeige zu beobachten. Und die bietet uns bei weitem am
meisten Action: unaufhörlich steigt die Nadel nach oben; wenn es
bergauf geht, hält sie kurzfristig inne, doch kaum rollen wir
bergab, klettert sie weiter. Diese Tatsache, ergänzt durch einen
Blick auf Tacho und Thermometer, macht den Sachverhalt klar. Die
Außentemperatur liegt nahe der Vierzig-Grad-Marke, wir fahren
durchschnittlich 100 km/h, die Luft ist feucht und fast zum Schneiden
– und das ist zu viel des Guten für das Kühlsystem unseres Land
Rovers. So also halten wir unsere Geschwindigkeit, schalten aber
testweise einen Gang zurück und beflügeln mit dieser hochtourigen
Fahrweise die Kühlung. Es funktioniert! Die Nadel verharrt kurz
unter Rot und wir erreichen ohne weitere Zwischenfälle Alexander
Bay, ein Städtchen, das direkt an der Mündung des Oranje Rivers in
den Atlantik liegt. Viel sehen wir von dem Ort allerdings nicht, denn
die Abzweigung, die wir nehmen müssen, führt uns kurz vor der
Stadtgrenze nach rechts, Richtung Osten.
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Schön ist was anderes |
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Wohin das Auge blickt... |
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Die würden hier auch gerne weg |
Gleich
nach dem Abbiegen geht der bis dato so kommode Teer abrupt in Gravel
über, wir ziehen eine mächtige Staubwolke hinter uns her und
bewegen uns, über steile Dünenkämme hinweg, durch eine recht
trostlose Gegend. Nicht mal der Oranje, der uns eine ganze Weile zu
unserer Linken begleitet, kann der Landschaft etwas Gefälliges
verleihen; die wenigen, ziemlich sparrigen Eukalyptusbäume am
Flussufer sind staubig und wirken leicht dehydriert, einige
landwirtschaftliche Gebäude mit ihrem lieblosen und
heruntergekommenen Äußeren verstärken den öden Gesamteindruck
noch zusätzlich. Allmählich geht das Farmland dann in Minengebiet
über, was die Sache aber nicht ansprechender macht, denn hier wurde
das Unterste nach oben gekehrt, es dominieren riesige Abraumhalden
und schweres Fördergerät. Der einzige Lichtblick sind drei Strauße,
die plötzlich vor uns über die Straße sausen – doch selbst diese
imposanten Laufvögel sehen irgendwie staubig und mitgenommen aus.
Nach langen, langweiligen Kilometern, auf denen sich unsere
Wagenkühlung weitestgehend wieder normalisiert hat, erreichen wir
eine flache Senke, die offenbar gelegentlich von reißenden
Wasserströmen geflutet wird.
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Oranjetal bei Alexander Bay |
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Düne rauf, Düne runter |
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Tja, Abraumhalden halt |
Hier liegt jede Menge Schwemmholz herum
und das können wir hervorragend für unser abendliches Lagerfeuer
gebrauchen. So also nutzen wir die Gelegenheit, halten an und
klettern aus dem Auto. Puh! Wie ein Faustschlag trifft uns die in der
Senke stehende Hitze; bei satten 40 Grad Celsius und fehlendem
Fahrtwind ist nun unser körpereigenes Kühlsystem an seiner
Leistungsgrenze. Schwitzend und keuchend sammeln wir rasch die besten
Brennholzstücke zusammen, packen sie hechelnd aufs Dach und sinken
dann ermattet in unsere Sitze zurück, die lediglich etwas über
Körpertemperatur erwärmt sind und sich somit fast kühl anfühlen.
Trotzdem kommen wir auf unserem weiteren Weg nur langsam wieder auf
Normalgrade herunter.
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Oranjeschleife |
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Hellskloof Gate in Sicht |
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Mesembryanthemum sp. |
So
langsam, dass unsere Schweißbäche gerade eben erst zu weißen
Salzkrusten weggetrocknet sind und die Gesichter sich nur ansatzweise
entrötet haben, als wir endlich doch das Hellskloof Gate erreichen.
Einsam liegt es in einem weiten Tal und dürfte in der Regel nicht
besonders häufig frequentiert sein. Und auch wenn jetzt, da die
Fähre in Sendelingsdrif ihren Geist aufgegeben hat, etwas mehr los
sein mag, so werden wir dennoch erfreut begrüßt, denn wir verheißen
Abwechslung. Aufgrund des offenbar unterversorgten
Kommunikationsbedürfnisses des Gate-Personals ziehen sich die
Formalitäten verständlicherweise ein wenig in die Länge. Doch
während Annette noch mit dem Mitteilungsdrang der Rangerin zu
kämpfen hat, mache ich mich aus dem Staub und sehe mich in der
näheren Umgebung um. Nach wenigen Metern jedoch bleibe ich bereits
kleben: ein kleines Pölsterchen sukkulenter Blätter wächst da zu
meinen Füßen, gekrönt von einigen fragilen, magentafarbenen
Blüten. Eine Mittagsblume und das
schon direkt am Eingang des Parks! Wenn das mal kein gutes Omen ist!
Der herbeigerufene Heinz lächelt milde über meine Begeisterung,
denn er, der Sukkulentenkenner und -liebhaber hat ganz andere, viel
höhere Erwartungen an die Flora des Richtersveld Nationalparks,
während mich schon eine „schnöde“ Mittagsblume in Entzücken
versetzt.
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Nationalparkseite |
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Außerhalb des Nationalparks |
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Oranje bei Sendelingsdrif |
Bis
Heinz’ anspruchsvolle Vorfreude allerdings ihre Erfüllung findet,
muss er sich noch ein wenig gedulden, denn erst mal führt uns unser
Weg hinauf nach Sendelingsdrif. Ein Großteil dieser Strecke verläuft
seltsamerweise außerhalb der Parkgrenzen, die man zwar an keinem
Zaun oder einer sonstigen Markierung erkennt, dafür aber
überdeutlich an den Wühlereien der Minengesellschaft, die alles
pflanzliche Leben vernichtet haben. Hier wächst nichts, was von
Interesse wäre. Und mit nichts meine ich auch nichts – alles ist
kahl, steinig, staubig, tot. Allein derart gierigen Raubbau des
Menschen an der Natur beobachten zu müssen, ist schon schlimm genug,
aber hier, in unmittelbarer Nähe des Nationalparks, wirkt solches
Tun noch viel bedrohlicher. Ich frage mich ernsthaft, wer wohl die
Aufsicht über das Wirken der Minengesellschaft hat, und vor allen
Dingen, wie kontrolliert wird, ob sich die kommerziell orientierten
Gierschlünde auch tatsächlich an die unsichtbaren Grenzen halten
und sie sich nicht doch unauffällig und meterweise tiefer in den
Park vorarbeiten. Das wäre wirklich traurig, denn jeder Quadratmeter
unberührten Landes ist kostbar, jeder Quadratmeter umgewühlten
Landes hingegen ist auf Jahrzehnte hin verloren. Man glaubt gemeinhin
nicht, wie empfindlich Wüstenvegetation ist, sind die Pflanzen, die
unter solch unwirtlichen Bedingungen gedeihen,
doch wahre Überlebenskünstler. Wenn der Mensch aber das
Gleichgewicht durcheinander bringt, in welcher Form auch immer, dann
ist es um die sonst so zähen, jedoch hoch spezialisierten Gewächse
geschehen, dann sind sie chancenlos. Und es dauert sehr, sehr lange,
bis sich der Boden regeneriert und wieder neues pflanzliches Leben
gedeihen kann.
Apropos
„dauern“: mittlerweile sind wir in Sendelingsdrif und somit auch
bei der lahmgelegten Fähre angekommen. Traurig hängen die
aufgespleißten Enden des gerissenen Führungsseils von den beiden
Stahlkonstruktionen am Ufer, noch trauriger hängt die Fähre halb an
Land, kein Mensch ist weit und breit zu sehen, geschweige denn ein
neues Seil. Tja, das könnte noch recht lange dauern, bis das Malheur
behoben und das Metallfloß wieder einsatzbereit ist… Doch uns kann
es ja egal sein, schließlich sind wir unseren Umweg bereits gefahren
und endlich da angekommen, wo wir schon so lange hin wollten –
zurecht, denn unser Traumpark empfängt uns mit allem, was er zu
bieten hat. Kaum haben wir uns wieder eingekriegt über den sagenhaft
schönen Blick in die Berge – im Vordergrund der gluckernde Oranje,
dekoriert von zartgrünen, leise im Wind rauschenden Weiden, im
Hintergrund bläulich schimmernde Felsenkämme – tauchen wir ein in
die reiche Pflanzenwelt des Richtersvelds. Als erstes begrüßt uns,
gleich nach der zweiten Kurve, ein riesiges, rotes Blütenkissen.
Vollbremsung, aussteigen, bewundern, bestimmen! Hermannia stricta,
ein Busch aus der Familie der Sterculiaceae, eine der attraktivsten
Spezies Namibias mit hohem gartenbaulichen Potential, sagt der
Pflanzenführer. Damit hat er unbestritten recht: auch uns erfreut
das rote Blütenmeer inmitten der steinig-sandigen Landschaft
zutiefst und das sogar, obwohl die gute Hermannia weit entfernt von
jeglicher Sukkulenz ist.
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Hoodia gordonii |
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Hermannia stricta |
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Cheiridopsis robusta |
Eine
Viertelstunde später allerdings, wir sind schon wieder on the road,
erfüllt sich auch dieser Wunsch. Wir durchqueren gerade eine flache
Senke, die von zahlreichen Schwemmbetten durchzogen ist, als Heinz
einen aufgeregten Quiekser ausstößt. Da steht doch glatt eine
riesige Hoodia (gordonii) direkt neben der Pad und man kann ihre
kaktusähnlichen Stachelwürste kaum erkennen, denn sie sind über
und über mit handtellergroßen, rosaroten Blüten bedeckt. Heinz ist
restlos begeistert. Mal um Mal umrundet er ungläubig den
lachsfarbenen Blumenturm, krabbelt auf allen Vieren über den Boden
und schnuppert entzückt an den Blütenkelchen. „Mmhmmm, so schlimm
riechen die gar nicht, Schneck, komm mal!“ Uih, ja, stimmt! Nur ein
Hauch von Verwesungsduft dringt in meine Nase und ich bin fast ein
wenig enttäuscht, denn von einer ausgewachsenen Aasblume hätte ich
eigentlich heftigeren Gestank erwartet. Doch offenbar scheint dieses
schwache Gerüchlein auszureichen, der Fortpflanzungsstrategie des
stacheligen Gewächses Genüge zu tun: ein paar dicke Fliegen tummeln
sich erregt brummend auf den Blüten, kriechen surrend in die engen
Kelchöffnungen und bestäuben so die Pflanze. Das jedoch ist nicht
das einzig Spannende an der Hoodia: sie sichert ihren Fortbestand
zwar durch ihr unappetitliches Blütenodeur, gefährdet ihn aber
gleichzeitig durch einen ihrer Inhaltsstoffe. Nein, nicht sie, die
Pflanze selbst, ist daran schuld, der Mensch hat es mal wieder zu
verantworten. Die Hoodia nämlich enthält ein Stereoidglykosid
namens P57AS3, welches dem (menschlichen) Gehirn einen
Sättigungszustand vortäuscht, sobald es dem Körper in kleinen
Mengen zugeführt wird. Die Khoisan wußten seit Jahrhunderten um die
hunger- und durststillende Wirkung der Hoodia und nutzten diese in
Notzeiten und auf langen Jagdausflügen in nachhaltiger Art und
Weise. In den 60er-Jahren aber kamen die appetitzügelnden
Eigenschaften dieser Aasblumenspezies der verfetteten westlichen Welt
zu Ohren und schon begann der Run auf das natürliche
Schlankheitsmittel, was die Pflanze im Laufe der folgenden Jahrzehnte
immer stärker in ihrem Bestand gefährdete.
Immerhin
ging der Ernte-Raubbau zunächst noch relativ langsam vonstatten, da
das diätetische Wundermittel zwar bekannt, nicht aber der breiten
Öffentlichkeit zugänglich war. 1996 jedoch rückte der
Appetithemmer in der Fokus weltweiten Interesses: Wissenschaftlern
gelang es, den Wirkstoffkomplex der Hoodia zu isolieren, ein Jahr
später griffen die gierigen Klauen des englischen Pharmakonzerns
Phytopharm nach der Lizenz für die globale Vermarktung der
Schlankheitsdroge, 2001 gingen die Lizenzrechte hierfür an die
amerikanische Firma Pfizer – für 32 Millionen US-Dollar. Als es
allerdings im Jahre 2002 den San gelang, einen (wenn auch minimalen)
Gewinnanteil an den Netto-Verkaufserlösen einzuklagen, gab Pfizer
die gerade erworbenen Rechte postwendend an Phytopharm zurück, die
sich 2004 ihrerseits mit der niederländischen Unilever zusammentat,
um Vermarktung und Erforschung der Hoodia weiter voranzutreiben.
Dieses Hin und Her, dieses übergroße Interesse der Pharmariesen an
der verheißungsvollen Droge, entging natürlich nicht den wachsamen
Augen hoffnungsvoller Erste-Welt-Dickerles, die sich eine bequeme
Traumfigur herbeisehnten. Auf diese Weise, unterstützt vom
mittlerweile omnipräsenten Internet, wuchs die Nachfrage nach
Hoodia-Produkten ins Unermessliche und bedrohte die Bestände der
langsam wachsenden Wüstenpflanze immer mehr. Da half es auch nur
wenig, dass die ganze Gattung Hoodia im Jahre 2004 unter
internationalen Artenschutz gestellt wurde. Um den Markt zu
befriedigen, wurde und wird leider nach wie vor illegal in der Natur
„geerntet“ - der kommerzielle, wuchsforcierte Anbau nämlich geht
auf Kosten der Wirkstoffkonzentration – und somit ist die Hoodia
gordonii heute eine gefährdete Art.
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Pachypodium namaquanum |
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Mesembryanthemum (hypertrophicum?) |
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Tylecodon wallichii |
In
Anbetracht dieser Sachlage dürfen wir uns umso glücklicher
schätzen, nun vor so einem Prachtexemplar zu stehen, es erleben zu
können – aber das tun wir ohnehin… Heinz kann sein Glück kaum
fassen, eine blühende Hoodia dieser Größe an ihrem natürlichen
Standort zu sehen und auch wir anderen sind schwer begeistert von der
prachtvollen Sukkulente. Doch das Richtersveld hält noch viel mehr
Unglaubliches für uns bereit. Kaum haben wir die Mega-Aasblume
schweren Herzens hinter uns gelassen, schraubt sich der Fahrweg in
steilen, steinigen Kurven nach oben und, je höher wir kommen, desto
üppiger wird die sukkulente Vegetation. Wir schauen rechts, wir
schauen links, wir renken uns beinahe den Hals aus, leider aber
bleibt es zunächst beim Fern-Staunen, denn die Strecke ist recht
anspruchsvoll und bietet kaum Gelegenheit, mal anzuhalten.
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Brownanthus pseudoschlichtianus |
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Crassula deceptor |
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Euphorbia gariepina |
Doch
schließlich haben wir den Anstieg hinter uns gebracht, den höchsten
Punkt des Akkedis-Passes erreicht, wir stellen unser Auto auf einem
ebenen Wegstück ab und klettern atemlos vor Spannung in die Botanik.
Und wieder fliegen unsere Köpfe hin und her, unsere Augen, unsere
Sinne sind völlig überfordert von dem, was sich uns darbietet. Wie
angepflanzt wachsen hier die wundervollsten Sukkulenten, wie im
Lehrbuch, wie im botanischen Garten, wie in einem Schaukasten. Schau
mal, eine Cheiridopsis denticulata, bah, eine Aloe ramosissima, uih,
eine Ceraria namaquensis, Schneck, komm schnell, hier ist ein kleines
Pachypodium namaquanum! Und was ist das? Eine Crassula, ein Mesemb,
ein Cotyledon, ein Tylecodon, eine Euphorbie und dort noch ein
Sarcocaulon! Es ist Wahnsinn, unglaublich, fast unwirklich. Doch
warum muss ich ausgerechnet jetzt an Prof. Dr. Hans-Dieter Ihlenfeldt
denken? Vielleicht, weil der Sukkulenten-Spezialist der Universität
Hamburg sicher genau hätte bestimmen können, was wir erst mal eher
so Pi mal Daumen zuordnen, vielleicht aber auch, weil es ihm exakt
wie uns erging, als er vor 50 Jahren auf seiner ersten Reise im
Richtersveld war: ein von Menschenhand geschaffener Steingarten –
das war die Empfindung, die seine Sukkulentenkundler-Seele
durchflutete, als er dieses Paradieses ansichtig wurde. Es haute ihn
damals förmlich um, genau so, wie es auch uns heute fast aus den
Pantinen kippt.
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Cotyledon orbiculata |
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Euphorbia dregeana |
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Blick vom Akkedis Pass |
Ein
von Menschenhand geschaffener Steingarten – das trifft die Sache
ziemlich genau, leider, denn es zeigt, dass man eine solche
Üppigkeit, eine derartige Vielfalt in der Natur kaum noch antrifft,
und wenn doch, sofort dazu neigt, es einem Homo horticulturalis
zuzuschreiben! Doch hier ist nichts angelegt, es ist einfach so, wie
es überall sein könnte, gäbe es nur uns Menschen nicht… Aber es
gibt uns nun mal und umso wichtiger ist es, dass sich trotz allem
einige Exemplare unserer Spezies dem Schutz der Natur verschrieben
haben; Professor Ihlenfeldt zum Beispiel. Dieser Mann ist einer
derjenigen, dem es das Richtersveld zu verdanken hat, heute
Nationalpark zu sein und zudem auf der Liste der Weltnaturerbe-Orte
zu stehen. Dazu aber später; denn hier und jetzt wollen wir nur
genießen, brauchen all unsere Sinne, das Dargebotene aufzunehmen und
zu verarbeiten. Lange klettern wir in diesem prall gefüllten
Mini-Universum umher, entdecken minütlich Neues, fotografieren,
staunen, bestimmen und spüren vor lauter Faszination kaum, wie
drückend die Hitze ist, merken fast nicht, wie die Zeit vergeht.
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Tylecodon paniculatus |
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Pachypodium namaquanum |
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Aloe ramosissima |
Irgendwann aber verschwindet die Sonne hinter den Bergen, taucht den
Botanik-Traum in diffuses Licht und erinnert uns daran, dass wir
aufbrechen sollten, wollen wir heute noch bei Tageslicht unser Camp
erreichen. Seufzend beugen wir uns den Gegebenheiten, schlichten uns
wieder ins Auto und trennen uns schwerer Herzen von diesem
phantastischen Ort. Unser Weg führt uns nun hinab in Oranjetal –
je tiefer wir kommen, desto spärlicher wird die Vegetation, die
Luftfeuchtigkeit hingegen steigt stetig. Im letzten Sonnenlicht
schließlich, wie heute Vormittag bereits prophezeit und befürchtet,
erreichen wir De Hoop, unser Camp direkt am Fluss. Bei immer noch
über 40 Grad bauen wir rasch und schwitzend unsere Zelte auf,
entfachen ein loderndes Lagerfeuer, werfen Kartoffeln in die Glut und
Steaks auf den Grillrost, bevor wir uns ermattet bei einem kühlen
Bier in unsere Klappstühle sinken lassen. Während wir schweigend
und genießend unsere Sundowner-Getränke schlürfen, schweifen
unsere Gedanken zurück auf den Akkedis-Pass, wir lassen diesen
ereignisreichen Tag revue passieren, die untergehende Sonne hüllt
uns und den Oranje in violettes Licht, ein paar Frankolins begleiten
uns leise pickend und gackernd in die Nacht. Mit Appetit, aber auch
ziemlich ausgepumpt, verzehren wir noch unser Dinner – und
schweigen weiter, völlig platt, kaputt und voller umwerfender, neuer
Eindrücke. Wollen wir schlafen gehen? Ja!!! Gute Nacht – so gut
eine schweißtreibende, windstille, sandige Nacht bei knapp unter 40
Grad eben sein kann…
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Es dämmert bereits |
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Camp De Hoop |
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Blick vom Dinner Table |
Nachtrag:
Wir haben uns nach bestem Wissen und Gewissen Mühe gegeben, die ungeheure Palette der gesehenen Pflanzen zu bestimmen. Nicht immer ganz einfach, vor allen Dingen ohne Blüten. Und der ein oder andere Irrtum wird uns sicher unterlaufen sein. Umso dankbarer wären wir für fachmännische Korrekturen... Ach ja, noch etwas: in diesem Beitrag sind Pflanzen als Tylecodon, andere als Cotyledon beschriftet. Das ist kein Schreibfehler, sondern Ersteres ist ein Anagram des Letzteren, weil da mal wieder von irgendwelchen Botanikern umgegattet wurde und man auf keine blödere Idee kam, als „einfach“ die Wechsstaben zu buchseln und Leute wie mich vollends damit zu verwirren!
Die Unbekannte des Tages:
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